Schiedsrichternot im Fußball Wenn der 23. Mann sonntags fehlt: So kämpfen Vereine um Schiedsrichter

Region · Wie Kreisligisten mit dem Mangel an Unparteiischen umgehen, und was sie befürchten.

Schiedsrichternot im Fußball: Wenn der 23. Mann sonntags fehlt: So kämpfen Vereine um Schiedsrichter
Foto: TV/Soeren Stache

Die jüngeren Fußballer bis hinauf zu den C-Junioren haben vielerorts in der Region noch nie einen „richtigen“, sprich ausgebildeten Schiedsrichter erlebt. Während sich die Fluktuation im Spielkreis Trier-Saarburg nach Angaben des Obmanns Arndt Collmann im „normalen“ Rahmen bewegt, sind die Zahlen der Unparteiischen in den beiden anderen regionalen Spielkreisen (weiter) rückläufig, wie die hier verantwortlichen Wolfgang Köhler (Eifel) und Marc Schiry (Mosel) auf TV-Anfrage berichten.

In der Eifel mussten zuletzt bereits einige Kreisliga-D-Spiele von den Mannschaften (zum Beispiel durch Betreuer) besetzt werden. Im Spielkreis Mosel erwischte es am vergangenen Sonntag den FC Büdlich-Breit-Naurath (BNN) und die SG Veldenz/Burgen II, die sich in der Kreisliga C II gegenüberstanden (Endstand: 6:0). Erst am Wochenende selbst, berichtet Büdlichs Fußball-Abteilungsleiter Sebastian Klassen, habe man vom Ansetzer erfahren, dass er mangels Personal keinen Referee schicken könne. Das hing laut Obmann Marc Schiry damit zusammen, dass „wir denjenigen für ein höherklassiges Spiel brauchten“.

Die Annahme, dass sie keinen Schiedsrichter zugeteilt bekamen, weil sie derzeit selbst nicht das vorgeschriebene Verbandssoll erfüllen, bewahrheitete sich zumindest offiziell nicht. „Wir waren schon etwas irritiert, dass wir als eine der wenigen ersten Mannschaften in der Liga davon betroffen waren, zumal es sich um ein Spiel von zwei Mannschaften gehandelt hat, die eher vorne mitspielen“, lässt Klassen durchblicken. Der FC BNN hatte Glück: Vereinsschiri Jan Luca Rosch erklärte sich bereit, einzuspringen und brachte die Partie souverän über die Bühne. Der Fußballchef der Hunsrücker kann sich indes vorstellen, dass „es bei anderen Spielen, in denen überhaupt kein gelernter Schiri zur Verfügung steht und es strittige Situationen gibt, schnell auch mal eskalieren könnte ...“ In Büdlich sind sie optimistisch, bald wieder einen zweiten Schiri stellen und damit das Verbandssoll erfüllen zu können.

In der Gewinnung junger Unparteiischer, aber auch jener, die selbst jahrelang gespielt haben, sehen viele Funktionäre eine große Chance. Der Eifel-Kreisvorsitzende Walfried Hacken würde es in dem Zusammenhang begrüßen, wenn etwa Mittdreißiger, die auf die Schiri-Schiene wechseln, noch eine bessere Perspektive sehen würden: „Wenn sie dann nur bis zur B-Klasse kommen können, reizt das viele nicht so sehr.“

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