Wer darf aufsteigen und wer nicht? - Das große Rechnen zum Saisonende

Trier/Koblenz · Die Auf- und Abstiegsregelungen im Fußballverband Rheinland sind alles andere als selbsterklärend. Zwölf Din-A4-Seiten voller Rechentabellen, den Zahlenspiegeln, bilden die Grundlage dafür, wie viele Mannschaften aus den verschiedenen Ligen ab- und aufsteigen dürfen oder in die Relegation gehen.

(sve) Klar, der Meister steigt auf, das Tabellenschlusslicht steigt ab - oder? Ja, ganz so undurchsichtig sind selbst die Auf- und Abstiegsregelungen im Fußballverband Rheinland nicht. Zwischen Rheinlandliga und Kreisliga D bleibt es dabei: Die Tabellenersten steigen selbstverständlich auf und der Letztplatzierte steigt auch auf jeden Fall ab. Aber schon bei den Absteigern - in allen Ligen ab der Rheinlandliga (abwärts) trifft es nämlich mit Sicherheit mehr als eine Mannschaft - geht es los: Hier steckt der Teufel im Detail. Denn alles Gute (und Schlechte) kommt bekanntlich von oben. In beinahe allen Fußballligen entscheidet die Tabellenkonstellation der nächsthöheren Liga, was am Saisonende passiert. Und damit in fast jeder Liga auch die Konstellation in der Liga über der nächshöheren Liga, und so weiter - ein kompliziertes Pyramidensystem, das erst nach dem letzten Spieltag definitive Formen annimmt. Und das ganze Konzept wird am Ende der Saison auch noch mal umgeworfen, denn der Deutsche Fußballbund (DFB) hat ja eine Reform der vierten Liga angestoßen. Ab der kommenden Spielzeit gibt es statt drei nunmehr fünf Regionalligen in Deutschland (der TV berichtete mehrfach). Es wird wohl keine Absteiger aus der Regionalliga geben (siehe Hintergrund), was sich entsprechend auf die Oberliga auswirkt. Das Pyramidensystem wird erst in Höhe der Bezirksliga klarer: Mindestens vier, höchstens fünf Absteiger wird es aus der Bezirksligastaffel West in die A-Ligen der drei Fußballkreise geben. Und in der Bezirksliga wird es keine freien Plätze und damit keine Relegation um diese geben. Die Anzahl der Mannschaften für die Bezirksligasaison 2012/13 ist variabel: mindestens 16, höchstens 19 Teams werden in der nächsten Saison in der siebten Liga kicken. Derzeit stehen aus dem Spielkreis Mosel drei Teams (SV Niederemmel, SG Zell, SV Morbach II), aus dem Kreis Eifel drei Teams (SG Lambertsberg, TuS Ahbach, FC Bitburg) und keine Mannschaft aus dem Kreis Trier-Saarburg im direkten Gefahrenbereich des Bezirksliga-Abstiegs. Es wird wohl fünf Absteiger in die A-Klasse geben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird davon aber Team in die A-Liga des Kreises Trier-Saarburg absteigen. Das bedeutet bei drei regulären Absteigern in die B-Liga, zwei regulären Aufsteigern aus der B-Liga und der Soll-Stärke der A-Klasse von 14 Mannschaften: Es wird zwei freie Plätze geben. Die Relegation lässt Grüßen. Der beste der drei Absteiger spielt dann mit den beiden Zweitplatzierten der B-Liga-Staffeln Trier/Saar und Mosel/Hochwald um die beiden A-Liga-Plätze. Nach aktuellem Stand kämen von den fünf Bezirksliga-Absteigern aber Lambertsberg und Ahbach in die Eifel-A-Liga. Von dort gäbe es dann drei Absteiger in die B-Liga und keine Relegation. Ebenso ohne Relegation (weder nach unten noch nach oben) müsste dann die B-Klasse auskommen, vier Mannschaften stiegen von dort aus ab. Die restlichen drei Bezirksliga-Absteiger kämen in den Spielkreis Mosel. Somit würden wiederum vier Mannschaften aus der Mosel-A-Liga in die B-Liga absteigen. Es gäbe keine freien A-Liga-Plätze und somit keine Relegation. Eine Relegation zwischen B und C-Liga findet jedoch auf jeden Fall statt. Nach derzeitigem Stand bleibt bei sechs B-liga-Absteigern und drei C-Liga-Aufsteigern ein freier Platz in der B-Klasse. Hintergrund:

Regional- und Oberliga: Im Zuge der DFB-Reform wird die dreizügige vierte Liga zur neuen Saison fünfzügig. Es wird eine Nord-, eine Nordost-, eine West-, eine Bayern- und eine Süd/Südwest-Staffel geben. In der Süd/Südwest dürfen bis zu 22 Mannschaften spielen. Zunächst qualifizieren sich alle Südwestvereine aus den bisherigen Regionalligen, die nicht in die Dritte Liga aufsteigen oder auf einem Abstiegsplatz stehen, für die neue Staffel, dann die Meister der drei Oberligen (wenn die Zahl von 22 Teams dann schon überschritten wird, gibt es unter den Oberligameistern Qualifikationsspiele). Sind dann noch Plätze bis zur Zahl 22 frei, rücken reguläre Absteiger nach. Sind dann weniger als 18 Mannschaften in der neuen Regionalliga, haben die Oberliga-Zweiten die Chance zur Qualifikation. Rechenbeispiel: Aufgrund der aktuellen Tabellensituationen zwischen Dritter Liga und Oberliga, werden sich vermutlich 12 Mannschaften aus den bisherigen Regionalligen West und Süd für die neue Süd/Südwest-Staffel direkt qualifizieren. Dazu kommt wohl ein Absteiger aus der Dritten Liga (Wehen Wiesbaden =13) und die drei Oberliga-Meister (=16). Die vier Teams auf den eigentlichen Abstiegsplätzen (Idar-Oberstein sowie TuS Koblenz und zwei aus der Süd-Staffel) füllen die Liga auf 20 auf. sve

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