Wetten, dass er sich durchbeißt?

Fünf Neuzugänge hat der 1. FC Kaiserslautern in der Winterpause verpflichtet, um sich im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg zu verstärken. Ungeachtet der zum Teil hochkarätigen Nationalspieler mit internationaler Erfahrung hat es bisher ein einziger in die Startelf gepackt, dem man das am allerwenigsten zugetraut hatte. Ein junger Mann von einem abstiegsbedrohten Drittliga-Verein.

 Fabian Müller.Foto: dpa

Fabian Müller.Foto: dpa

Kaiserslautern. (jüb) Wenn die "Roten Teufel" am Sonntag (14 Uhr/Premiere) im Spitzenspiel der zweiten Liga (Vierter gegen Dritter) auf die Fürther "Kleeblätter" treffen, dann wird Fabian Müller - wetten dass? - wieder unter den ersten Elf sein. Obwohl er nicht wie die Wintereinkäufe Said Husejinovic, Jiri Bilek und Dario Damjanovic Champions League oder EM-Qualifikation gespielt hat, nicht wie Danny Fuchs ein gestandener Bundesligaspieler ist. Nein, der 22-Jährige kam vom abstiegsbedrohten Drittligisten Erzgebirge Aue.

"Mich kann nichts überraschen bei einem Spieler, den wir verpflichtet haben. Sonst hätten wir ihn uns vorher nicht genau angesehen. Wir wussten um seine Qualitäten", urteilt Trainer Milan Sasic über den jungen Mann, der in den bisherigen drei Rückrundenspielen auf drei verschiedenen Positionen gespielt hat. Und dies immer zur Zufriedenheit von Mitspielern, Trainer und Fans: Im linken Mittelfeld, in der Vierer-Abwehrkette einmal rechts, einmal links.

"Er hat eine sehr gute Ausbildung gehabt, schon als Jugendspieler, und er passt genau in das Profil, das wir von jungen Leuten seines Alters haben. Da ist mir egal, ob er Champions League gespielt hat oder Dritte Liga. Das einzige Kriterium ist Leistung. Und die habe ich jeden Tag im Training von ihm gesehen."

Und Müller selbst, was sagt er? "Ich habe eine sehr gute fußballerische Ausbildung erhalten. Da lernt man, variabel einsetzbar zu sein." Fürwahr, die Adresse der Müller'schen Lehrwerkstatt könnte nicht besser sein. 1999 kam der 13-jährige Bub vom kleinen FC Bischofswiesen in die Jugendabteilung des großen FC Bayern München, wo er alle Stationen durchlief, mit der A-Jugend deutscher Meister wurde.

"Gut zu sein, reicht einfach nicht"



"Es war eine schöne Zeit, aber um sich bei den Bayern durchzusetzen, muss man exzellent sein. Gut sein reicht nicht", blickt er heute zurück.

Der gebürtige Bad Reichenhaller heuerte 2007 beim damaligen Zweitligisten Aue an. Nach dem Abstieg in die dritte Liga kam die FCK-Offerte wie eine Hand, die sich ihm reichte. "Wenn Du plötzlich so eine Chance bekommst, bei so einem Verein, dann musst Du alles geben", sagt der schwarzhaarige Außenbahn-Experte, der links wie rechts flanken kann.

20-mal hat er bereits in diversen Auswahlmannschaften des DFB das Trikot mit dem Bundesadler getragen. "Ich bin nicht von den Bayern weg, um irgendwo in der Versenkung zu verschwinden." Am Sonntag wird er wohl wieder einiges selbst dazu tun können und müssen, um "nicht in der Versenkung zu verschwinden". Denn neben den gesperrten Amedick und Dzaka fällt auch Top-Torjäger Srdjan Lakic verletzungsbedingt aus. Dies bestätigte Sasic am Freitag. 29 000 Karten hatte der FCK am Freitagmittag für die Partie bereits abgesetzt.

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