Zerfahrenes Kellerduell

Nattenheim · Nach sechs Punkten aus dem Osterwochenende steht das monatelang am Tabellenende stehende Team aus Lünebach und Pronsfeld erstmals seit dem zweiten Spieltag nicht mehr auf einem Abstiegsplatz. Das Team von Rüdiger Otte gewann in Nattenheim mit 2:0.

Nattenheim. Fassungslos stand Nattenheims Coach Dieter Conrad am aufgeweichten Seitenrand des Nattenheimer Sportplatzes. Seine Schützlinge hatten das so wichtige Heimspiel gegen das bisherige Schlusslicht aus Lünebach vergeigt. 0:2 hieß es am Ende von 90 Minuten ohne Torgefahr und Esprit. "Das war Abstiegskrampf pur. In einem schlechten Spiel haben wir uns kaum Torchancen erspielt. Weil auch der letzte Wille fehlte, haben wir es auch nicht verdient, einen Punkt zu erringen", sagte Conrad. Doch das Wort Resignation kennt der Trainer nicht: "Wir werden jetzt trotz der beiden Nackenschläge nicht aufgeben. Es geht weiter, die Mannschaft muss jetzt eine Reaktion zeigen", betonte der scheidende Coach des neuen Tabellenletzten.
Der erste Durchgang offenbarte einen langweiligen Kick und kämpferisch geprägte Aktionen. Von geordnetem Spielaufbau oder gar ideenreichem Offensivfußball fehlte jede Spur. Weil auf beiden Seiten ein strukturiertes Spiel fehlte, ergaben sich auch kaum zwingende Chancen.
Im zweiten Abschnitt nahm die Nervosität beider Teams nochmals zu, doch Lünebach kam besser in die Partie, weil sie jetzt mehr Präsenz im Mittelfeld zeigten. So erlöste Wolfram Zimmer in der 56. Minute die Gäste, als er zwei Schritte schneller am Ball war als seine Gegenspieler und noch vor SGN-Torwart Daniel Neuerburg ins kurze Eck spitzelte - 0:1 (56.).Weil die Conrad-Elf jetzt alles riskierte, boten sich den Gästen Räume für gefährliche Konter. Die Nerven lagen bei Nattenheim blank, Tobias Kinnisch und Marco Dingels flogen mit Gelb-Rot vom Platz. Nach einem Konter der Lünebacher ließ Roman Nagel Torwart Neuerburg aussteigen und schob zum 2:0 ins verwaiste Tor ein (90.).
Lünebachs Trainer Rüdiger Otte zeigte sich zufrieden: "Natürlich war das kein Spiel aus der Feinkostabteilung, doch weil wir defensiv fast nichts zuließen und uns einige gute Chancen herausgearbeitet haben, geht der Sieg auch in Ordnung, Jetzt müssen wir weiter punkten."

SG Nattenheim: D. Neuerburg - M. Dingels, Kinnisch, J. Dingels, C. Neises - A. Neuerburg, Tilkes, Weber (70. S. Neises), Haselsteiner - P. Neuerburg, Stieren.
SG Lünebach: Michels - Thiex, Mertens (70. Faber), Hoffmann, Simon - Thielen, Zimmer, Probst, Schweyen (90. Kockelmann) - Nesges (75. Nagel), Schmitz.
Tore: 0:1 Zimmer (56.), 0:2 Nagel (90.)
BV: Gelb-Rote Karten für Kinnisch und Marco Dingels (beide Nattenheim) wegen wiederholten Foulspiels/Meckerns in der 85. und 90. Minute.
Schiedsrichter: Franz-Josef Maus (Daleiden)
Zuschauer: 90

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