Zwei Aufreger und eine milde Strafe

Kaiserslautern · Zwei Szenen der Bundesligapartie zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Köln (1:1) am Sonntagabend haben für viel Diskussionsstoff gesorgt: Der Platzverweis für den Lauterer Srdjan Lakic und das Fast-Eigentor des Brasilianers Rodnei.

(fan) Lauterns Trainer Marco Kurz, der nach überstandener schwerer Grippe das Spiel wie gewohnt von der Trainerbank aus verfolgt hatte, kommentierte Rodneis verunglückten Rückpass, der das Kölner Führungstor durch Lukas Podolski einleitete, mit trockenem Humor: "Diese Szene werden wir in vielen Jahresrückblicken wiedersehen, das war ein klassischer Blackout. Das war ein Fehler, den man nicht alle Tage sieht." Rodneis Rückpass landete am Pfosten, Podolski nahm das Geschenk dankend an und traf zum 1:0.

Rodnei, der nach seiner Verletzungspause Mathias Abel wieder aus der Startformation verdrängt hatte, wurde von den Mannschaftskollegen sofort getröstet. FCK-Kapitän Martin Amedick war einer der ersten seelischen Aufbauhelfer. "Es spricht für unsere Moral, dass wir trotz des Rückstandes und in Unterzahl in der zweiten Halbzeit so dagegengehalten haben", lobte Amedick die Kampfkraft seiner Mannschaftskameraden.

Für die Unterzahl der Pfälzer sorgte Lakic mit einem "Wischer" gegen FC-Abwehrspieler Christian Eichner in der 39. Minute. "Ich glaube, er hat mich so gerne, dass er mich gestreichelt hat", sagte der Kölner nach der Partie und machte sich für seinen Widersacher stark. "Das sind Emotionen, die zum Spiel gehören. Wenn ich etwas dafür tun kann, dass er nächste Woche wieder spielen kann, werde ich das tun." Vielleicht hat schon diese Aussage gereicht, um das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu besänftigen: Lakic wurde für ein Spiel gesperrt und fällt damit in der Partie am Samstag beim FC Bayern München aus.

Die Lauterer können mit dem Punktgewinn und dem Sprung auf Tabellenplatz zehn zufrieden sein. Sie haben 22 Punkte und den FC (16 Zähler) auf Distanz gehalten. Kölns Trainer Frank Schaefer war nach der Führung und der Überzahl mit dem Ergebnis "im Endeffekt nicht zufrieden". Der FC-Coach sah zwar gute Ansätze, "aber das unnötige Gegentor hat uns den Schwung genommen. Wir besaßen keine Mittel, um die Überzahl auszuspielen." FC-Kapitän und Torschütze Lukas Podolski kommentierte den ersten Auftritt nach der Winterpause knapp: "Es hätte mehr sein können für uns." Am Ende war er wie auch sein Trainer froh über den einen Punkt, den Torhüter Michael Rensing mit einer Glanzparade gegen Petsos kurz vor Schluss rettete.

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