Alles auf Sieg: DHB-Team von EM-Halbfinale überzeugt

Belgrad (dpa) · Keine Spur von Niedergeschlagenheit: Die deutschen Handballer wollen im Showdown um das EM-Halbfinale gegen Polen gewinnen und erstmals seit 2008 wieder in die Medaillenrunde einziehen.

Im Showdown um das EM-Halbfinale setzen die deutschen Handballer selbstbewusst auf Sieg. „Wenn ich dürfte, würde ich auf uns wetten“, sagte Silvio Heinevetter. Vor dem entscheidenden Duell um den Einzug in die Medaillenrunde am Mittwoch in Belgrad gegen Polen sind nicht nur die Mannen um den Berliner Nationaltorhüter von ihrem Erfolg überzeugt. Auch die Wettanbieter sehen die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in der Neuauflage des WM-Finales von 2007 als Favoriten.

Mit großer Gelassenheit sehen die deutschen Spieler ihrer möglichen ersten Halbfinal-Teilnahme seit der EM 2008 entgegen. Heinevetter war erst mittags aufgestanden, gähnte hin und wieder herzhaft und schlürfte genüsslich einen Kaffee. Auch Bundestrainer Martin Heuberger wirkt längst nicht mehr so übernervös wie noch vor Turnierbeginn.

Für den Coach wäre das Erreichen der Top Vier noch immer ein Riesencoup. „Auf uns hat doch vorher keiner einen Pfifferling gesetzt“, sagte der Schutterwälder. Nun hat seine Mannschaft zwei Tage nach dem verpassten vorzeiten Einzug in die Vorschlussrunde durch die 26:28-Niederlage gegen den WM-Zweiten Dänemark eine zweite Chance. „Ich bin ein positiv denkender Mensch. Wir schaffen das und dann sind wir im Halbfinale“, verkündete Heuberger.

Mit einem Sieg gegen die vom früheren deutschen Nationalspieler Bogdan Wenta betreuten Polen würden sich auch viele Rechenexempel für den angepeilten Platz in einem Olympia-Qualifikationsturnier erledigen. Das ohnehin komplizierte System ignoriert der Bundestrainer nach eigenen Worten komplett. „Ich habe keine Lust zu rechnen. Ich bin mir sicher, dass wir gewinnen. Dann sollen die anderen rechnen, die hintendranstehen“, meinte Heuberger.

Von einem angeknacksten Selbstvertrauen nach der Niederlage gegen Dänemark war am Dienstag im deutschen Handball-Lager nichts zu spüren. Der 47 Jahre Bundestrainer strahlte eine ungebrochene Zuversicht aus. „Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen, dann sollen uns die Polen erstmal schlagen“, sagte er. Dabei weiß auch Heuberger sehr wohl um die Gefährlichkeit der polnischen Nationalspieler, die zum größten Teil in der Bundesliga spielen oder gespielt haben. Vor allem der wurfstarke Rückraum mit Karol Bielecki, Grzegorz Tkaczyk, Marcin Lijewski, Michal Jurecki und Bartolmej Jaszka sowie am Kreis Bartosz Jurecki dürfen nicht ins Spiel gelassen werden. „Die haben wir sehr gut ausgebildet bei uns“, sagte Heuberger mit einem Seitenhieb auf die Bundesliga-Clubs, die die Spieler nach Deutschland geholt hatten.

Keine größeren Sorgen bereitet dem Bundestrainer dagegen der Gesundheitszustand seiner Akteure. Holger Glandorf von der SG Flensburg-Handewitt leidet an einer Wadenprellung, Kapitän Pascal Hens plagt sich mit Achillessehnenbeschwerden. Dennoch sollen beide Rückraumspieler gegen die Polen wieder einsatzbereit sein. „Wenn die medizinische Abteilung weiter so gute Arbeit leistet wie bisher, gehe ich davon aus, dass wir beide im Aufgebot haben werden“, erklärte Heuberger.

Ob er für das abschließende Spiel in der Hauptrundengruppe I den bisher noch nicht berücksichtigten Lemgoer Spielmacher Martin Strobel offiziell als 16. Spieler nachnominiert, wollte der Bundestrainer bis zum letztmöglichen Zeitpunkt am Mittwochvormittag offen lassen. „Das ist eine Option. Aber ich möchte kein Risiko eingehen, falls sich noch ein Spieler verletzt“, sagte Heuberger.

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