Bundestrainer will Neuanfang mit Handball-Clubs

Kiel (dpa) · Heiner Brand hatte sich zum Ende seiner Zeit als Bundestrainer selten in Kiel blicken lassen. So hat es durchaus Symbolkraft, dass der neue Handball-Bundestrainer Martin Heuberger beim THW Kiel vorstellig wurde, um sich mit den Verantwortlichen auszutauschen.

„Ich hatte sein sehr gutes Gespräch mit Alfred Gislason“, sagte Heuberger, der zufrieden mit dem Auftakt seiner Antrittsreise war. Auch THW-Coach Alfred Gislason war angetan. Er bezeichnete den Austausch mit dem Schutterwälder, der die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) offiziell seit dem 1. Juli betreut, als „sehr konstruktiv“. Die nächsten Stationen auf Heubergers Nordtournee sind der HSV Hamburg und die SG Flensburg-Handewitt.

Am Rande des öffentlichen THW-Trainings in der Sparkassen-Arena, das etwa 1200 Fans verfolgten, erklärte Heuberger, einen Neuanfang starten zu wollen. „Was war, das war“, sagte der 47-Jährige. „Als Bundestrainer brauche ich die Liga, und die Liga braucht den Erfolg der Nationalmannschaft. Wir sind also aufeinander angewiesen.“

Heuberger kündigte an, im Vorfeld der EM 2012 in Serbien auch mit den Nationalspielern reden zu wollen. „Wir haben in Serbien die große Chance, doch noch auf den Olympia-Zug aufzuspringen. Diese Chance wollen wir nutzen“, sagte er. „Dazu möchte ich die Meinung der Spieler hören. Die Mentalität der Spieler ist für mich entscheidend.“

Auch das Thema Christian Zeitz, der 2008 aus der Nationalmannschaft zurücktrat, ist für den neuen Chefcoach noch nicht abgeschlossen. „Christian hat zwar über die Presse ausrichten lassen, dass er nicht mehr in der Nationalmannschaft spielen will, aber ich werde versuchen, persönlich seine Meinung zu hören“, sagte Heuberger. Die Tür steht dem besten deutschen Rückraum-Linkshänder der letzten Saison demnach wohl wieder offen.

Die Frage, wer neuer Co-Trainer wird, ist laut Heuberger noch nicht gelöst. „Das werden wir in naher Zukunft entscheiden, wir wollen zunächst noch einmal die Strukturen reiflich überdenken“, berichtete er. Neben Christian Schwarzer, der in Argentinien die Jugend-Nationalmannschaft bei der WM ins Viertelfinale geführt hat, sei aber auch Klaus-Dieter Petersen „eine Option“.

Im Gespräch mit Trainer Gislason ging es vor allem um Grundsätzliches. Im Mittelpunkt stand das größte Thema der letzten Zeit, die sogenannte Anschlussförderung. Heuberger will dazu beitragen, den erfolgreichen Junioren, die er zuletzt zum WM-Titel führte, den Weg in die beste Liga zu ebnen. Er ermahnte die jungen Spieler aber auch, noch mehr für dieses Ziel zu tun.

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