Deutsche Handballer verpassen Polen Dämpfer

Danzig (dpa) · Der Kurztrip nach Danzig war für die deutschen Handballer ein voller Erfolg. „Eine tolle Leistung unserer Mannschaft - nicht nur spielerisch, sondern auch kämpferisch“, lobte Bundestrainer Martin Heuberger.

Am Montagabend hatte sein ersatzgeschwächtes Team Gastgeber Polen mit 28:26 (15:15) bezwungen und sich damit unerwartet eindrucksvoll für die 32:33-Niederlage zwei Monate zuvor bei der EM in Serbien revanchiert. Für die Polen war es ein Dämpfer in der Generalprobe für das Olympia-Qualifikationsturnier von Freitag bis Sonntag in Alicante gegen Spanien, Serbien und Algerien.

10 500 Zuschauer in der Ergo Arena hatten ihre Mannschaft frenetisch angefeuert - die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) zeigte sich von der größten Kulisse für Handballspiele in Polen unbeeindruckt. „Ich muss zugeben, dass uns die Atmosphäre in der Halle ein bisschen überrascht hat, zumal es nur ein Freundschaftsspiel war. Aber das hatte keinen Einfluss auf unser Spiel, es sei denn positiv, weil es uns zu noch größeren Einsatz angespornt hat“, erklärte Heuberger.

Mit Nervenstärke und Cleverness hat der EM-Siebte zwei Monate nach dem geplatzten Traum von der Olympia-Teilnahme seinen Aufwärtstrend fortgesetzt. Auch ohne die geschonten Silvio Heinevetter, Sven-Sören Christophersen und Adrian Pfahl sowie die angeschlagenen Andreas Rojewski und Patrick Groetzki agierte das DHB-Team souverän und feierte nach dem 33:22 gegen Island den zweiten Sieg gegen prominente Konkurrenz hintereinander. In einem packenden Finale sicherten Lars Kaufmann und schließlich Dominik Klein zwei Sekunden vor Schluss mit einem Wurf ins leere polnische Tor nach dem 26:26 (59.) den Sieg für die DHB-Auswahl.

Die nächsten Länderspiele in der Vorbereitung auf die Playoffs zur WM 2013 in Spanien werden der deutschen Mannschaft jedoch noch eine Steigerung abverlangen. Am Karfreitag (17.00 Uhr) im dänischen Herning und am Ostersamstag (15.00 Uhr) in Flensburg misst sich das Team um Kapitän Oliver Roggisch mit Europameister Dänemark. Dann werden auch wieder Heinevetter, Christophersen und Pfahl mit von der Partie sein, die am Dienstag zur Mannschaft stoßen sollten.

Doch auch das Rumpfteam mit nur 14 Spielern hat in Polen überzeugt. Martin Strobel und Steffen Weinhold führten klug Regie und beim Torwurf agierten die Spieler um den siebenfachen Torschützen Uwe Gensheimer effektiv. „Ich freue mich sehr, dass wir uns als eine gute Mannschaft präsentiert haben. Es ist ein tolles Ergebnis für uns“, sagte Heuberger.

Während sich sein Team im Juni in zwei Spielen in Stuttgart und Sarajevo gegen Bosnien-Herzegowina die Teilnahme an der WM in Spanien sichern will, geht es für die Polen am Osterwochenende um einen Startplatz bei Olympia in London. In Alicante ist die Mannschaft des früheren deutschen Nationalspielers Bogdan Wenta am Freitag zunächst gegen Algerien gefordert. „Wir waren wohl schon mit den Gedanken bei Algerien und der Olympia-Qualifikation. Vor uns liegen entscheidende Tage und ich gebe zu, dass das Turnier in Spanien das wichtigste Ereignis überhaupt ist. Jeder von uns träumt von einem Start bei den Olympischen Spielen“, sagte Wenta.

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