Erster DHB-Sieg mit Heuberger - Gensheimer-Gala

Bremen (dpa) · Erst das Schlusssignal stoppte die Rekordjagd von Uwe Gensheimer. Mit seinen zwölf Treffern beim 36:33 (18:16)-Sieg im EM-Test in Bremen gegen Ungarn schwang sich der Linksaußen von den Rhein-Neckar Löwen zur Nummer zwei in der Bestenliste der deutschen Handball-Nationalspieler auf.

Durch sein Dutzend Tore schob sich Gensheimer zwischen Spitzenreiter Christian Schöne (Göppingen), der im Juni 2009 gegen Bulgarien auf 15 Treffer gekommen war, und den elffachen Torschützen Stefan Kretzschmar. „Es hat sehr viel Spaß gemacht“, sagte Gensheimer nach seiner Gala, „wir haben gut in der Abwehr gestanden und sind Gegenstöße gelaufen. Für uns als Mannschaft sind diese leichten Tore sehr wichtig.“

Der 25-jährige Gensheimer und sein kongenialer Löwen-Partner Patrick Groetzki auf Rechtsaußen brachten es gegen Ungarn zusammen auf insgesamt 20 Tore. Damit legte das Duo den Grundstein für die Siegpremiere unter Martin Heuberger als Bundestrainer. Die Erleichterung über das erste Erfolgserlebnis seit Übernahme des Amtes von Heiner Brand war dem Schutterwälder deutlich anzusehen. „Ich bin froh, dass wir den ersten Sieg geholt haben im vierten Anlauf. Das hatte schon am Selbstbewusstsein und den Kräften gezehrt“, gestand Heuberger.

Das erste von nur zwei Testländerspielen eine Woche vor Beginn der Europameisterschaft in Serbien brachte für ihn und seine Spieler wichtige Aufschlüsse. „Wir haben noch einige Baustellen, die wir hoffentlich bis zur EM in den Griff bekommen“, sagte er. Heuberger monierte, dass das Rückzugsverhalten zum Teil nicht schnell genug funktionierte und am Ende die Konzentration nachließ, wodurch der mögliche höhere Sieg vergeben wurde. „Wir müssen konzentriert bleiben. Es waren Fehler dabei, die dürfen wir bei der EM nicht machen“, mahnte der Bundestrainer. Dennoch fand er auch Positives. „Gut gefallen hat mir das Angriffsspiel. Das war flüssig und mit Geduld“, lobte Heuberger.

Für überschwängliche Freude oder gar Euphorie sieht er keinen Anlass. „Wir haben ein erstes Zeichen gesetzt“, bewertete Heuberger den Auftritt vor 8197 begeisterten Zuschauern in Bremen. „Man sieht, dass wir mehr Zeit hatten, um uns vorzubereiten, aber es ist noch nicht alles perfekt. Ich bin guten Mutes für die EM“, erklärte Gensheimer.

Dort warten ab kommenden Sonntag in der Vorrundengruppe B in Nis mit Tschechien um Welthandballer Filip Jicha, Mazedonien mit seinen frenetischen Fans und mit dem WM-Vierten Schweden Teams anderen Kalibers als der WM-Siebte Ungarn. Nur mit dem Erreichen der Hauptrunde erhält sich die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) ihre Chance auf die Olympia-Teilnahme. „Es ist gut, wenn wir noch Luft nach oben haben“, befand Heuberger.

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