Fans gegen Maulkorb: „Handball ist Emotion“

Leipzig (dpa) · In der Handball-Bundesliga der Männer begehren die Fans auf. 28 Fanclubs aus 20 Städten protestierten mit einem Brief an den Ligaverband gegen den seit Saisonbeginn geltenden „Maulkorb“.

Dieser sieht vor, dass Spieler und Offizielle sich erst 48 Stunden nach Spielende über die Schiedsrichter äußern dürfen. Unter der Überschrift „Handball ist Emotion“ bringen die Fanclubs zudem ihr Unverständnis gegen die allgemeine „Regelwut“ der Handball Bundesliga (HBL) zum Ausdruck.

Kritisiert wird auch das Verbot, das Spielfeld fünf Minuten nach Spielende betreten zu dürfen, und Einschränkungen für Hallensprecher hinsichtlich Einspielern. „Sicher haben Sie Begründungen für die genannten Regelungen, aber diese Begründungen verlieren sehr schnell ihr Fundament, sobald sie den Blickwinkel des Funktionärs verlassen“, heißt es. Die Fanclubs würden „nicht länger untätig zusehen, wie der Sport, der zu einem großen Teil von seinen Emotionen und der Nähe zu seinen Fans lebt, von Funktionären zunehmend sterilisiert“ werde.

Auch die Vereine seien in der Pflicht: „Die Fanclubs haben zunehmend ein Verständnisproblem damit, wie sich die Vereine von der HBL-Zentrale nicht nur vertreten, sondern immer wieder (vor-)führen lassen, ohne direkt gegen eindeutige Fehlentwicklungen vorzugehen.“

In der HBL nimmt man den Protest ernst. Geschäftsführer Frank Bohmann sagte der dpa, man werde auf den Brief reagieren. „Die Fans sind uns sehr wichtig. Wir werden ihnen unsere Gründe für die Regeländerungen mitteilen und einiges richtigstellen. Fakt ist, dass wir diese Änderungen unzureichend kommuniziert haben. Wir werden in einen Dialog mit den Fans treten.“

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