Göppinger Vorteile im EHF-Pokal-Finale

Göppingen (dpa) · Sollte Velimir Petkovic am Freitag etwas streng riechen - man wird es dem Trainer von Frisch Auf Göppingen wohl verzeihen. Denn dann hätte der Handball-Bundesligist am Donnerstag in der heimischen EWS-Arena den EHF-Pokal gewonnen - und sein Trainer steckte im alten Shirt.

„Nur nach Niederlagen wechsle ich mein Hemd. Im Sport bin ich etwas abergläubisch“, sagte Petkovic. Im Hinspiel mussten sich die Schwaben zwar mit einem Unentschieden bei Dünkirchen HB begnügen - aber Petkovic erklärte das 26:26 zum Vorteil für seine Mannschaft. Diese habe den Grundstein für einen Riesenerfolg gelegt, meinte der Trainer. Auch wenn die Mannschaft ein wenig enttäuscht über das Ergebnis gewesen sei. Frisch Auf hatte beim Tabellenvierten der französischen Liga fast das gesamte Spiel über in Führung gelegen.

„Ich habe die Mannschaft beruhigt. Dieses Remis war ganz gut für die Revanche am Donnerstag“, betonte Petkovic. „So bleibt die Konzentration hoch.“ Abgesehen davon verfügen die Göppinger über einen weiteren satten Pluspunkt: die Unterstützung der Fans in der „Hölle Süd“. „Die Karten für das Spiel waren innerhalb von wenigen Minuten ausverkauft“, berichtete Göppingens Geschäftsführer Gerd Hofele, der sich eine „grüne Wand“ und „Gänsehaut-Atmosphäre“ in der 5600 Zuschauer fassenden EWS-Arena wünscht.

Noch mehr sehnen aber alle Göppinger den Europapokal herbei. So könnte man den Titelgewinn von 2011, den ersten nach 49 Jahren, bestätigen. „Letztes Jahr haben wir mit dem EHF-Pokalgewinn ein Stück Geschichte geschrieben“, sagte Petkovic. „Aber es ist genauso außergewöhnlich, so einen Titel zweimal in Folge zu gewinnen.“ Der Pokalsieg ist zugleich die letzte Chance der Schwaben, auch in der kommenden Saison auf europäischer Bühne zu spielen. Dann startet die neue Europa-Liga, in welcher der EHF-Cup und der Pokalsieger-Wettbewerb zusammengefasst werden. Über die Bundesliga kann sich Frisch Auf dafür nicht mehr qualifizieren.

Anspannung und Druck sind also hoch. „Keiner glaubt, dass wir den Pokal schon sicher haben“, sagte Petkovic und warnte zugleich vor dem Gegner: „Dünkirchen ist zwar überraschend in dieses Finale gekommen. Aber sie haben auswärts auch schon in Magdeburg gewonnen.“ Dennoch ist Petkovic zuversichtlich - auch weil er auf einen breiten Kader zurückgreifen kann, dem eventuell sogar Linksaußen Dragos Oprea wieder angehören wird. „Ich glaube, wir werden es schaffen“, sagte der Trainer, dem danach sicher niemand ein verschwitztes Hemd übelnehmen würde.

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