Gummersbach desolat - Melsungen im Höhenflug

Leipzig (dpa) · Das hatte selbst der erfahrene Trainer des VfL Gummersbach noch nicht erlebt: Nach einer Viertelstunde lag der Handball-Altmeister beim TuS N-Lübbecke mit 0:11 hinten. Entsprechend leer war der Blick von Coach Sead Hasanefendic nach der 25:40 (10:21)-Pleite.

„Verlieren kann man in Lübbecke. Aber nicht so. So darf man sich als Bundesligist nicht präsentieren. Wir haben gespielt wie ein Junioren-Team, sogar schlechter“, sagte der Trainer, während der dreimalige Torschütze Kentin Mahé betonte: „Das war eine absolute Katastrophe. Dafür kann man sich nur entschuldigen. Das tut mir sehr leid - vor allem für die Fans.“

Ausgerechnet im Jahr des 150. Vereinsjubiläums geht der zwölfmalige deutsche Meister, der in den vergangenen drei Jahren erst den EHF-Cup und dann zweimal hintereinander den Europapokal der Pokalsieger holte, schweren Zeiten entgegen. Platz 17 mit nur zwei Zählern vor dem punktlosen Schlusslicht TV Hüttenberg verbucht der VfL nach sieben Spieltagen. Und ausgerechnet in dieser Phase kommen am Mittwochabend die Füchse aus Berlin zum Kräftemessen.

Eine deftige Klatsche musste auch der bis dahin stark aufspielende SC Magdeburg hinnehmen. Die Bördeländer unterlagen den Rhein-Neckar Löwen am Freitag in eigener Halle mit 24:29 (12:16). 22 Fehlwürfe und 13 technische Fehler in 60 Minuten waren die Ursache für die deutliche Schlappe. „Karol hat uns aus zehn Metern kaputt geschossen“, sagte Andreas Rojewski über seinen ehemaligen Vereinskollegen Karol Bielecki, der gegen seinen den früheren Club sieben Treffer erzielte. Der Ex-Magdeburger Oliver Roggisch sah den Schlüssel zum Löwen-Erfolg in der Kompaktheit der Gäste: „Jeder Spieler, der heute aufs Parkett kam, hat gestochen.“

Das Überraschungsteam der Liga bleibt aber die MT Melsungen. Am Samstag feierten die Handballer aus Hessen einen 33:29 (19:15)-Erfolg gegen den Bergischen HC und rangieren damit auf Platz vier. Rückraumspieler Alexandros Vasilakis war mit neun Toren der erfolgreichste Werfer der MT. Frisch Auf Göppingen mühte sich gegen Tabellenschlusslicht TV Hüttenberg zu einem 26:25 (16:12). Bis kurz vor Schluss lagen die Gäste sogar in Führung und durften auf den ersten Punktgewinn der Saison hoffen. Aber dank eines Schlussspurts retteten die Hausherren den insgesamt verdienten Sieg.

Der TBV Lemgo hält ebenfalls Kontakt zur Spitzengruppe der Bundesliga. Dem Team von Trainer Dirk Beuchler gelang im Heimspiel gegen den TSV Hannover-Burgdorf ein 37:34 (17:17)-Erfolg. Nach schwachem Start wurden die Ostwestfalen vor 4212 Zuschauern in der Lipperlandhalle ihrer Favoritenrolle allerdings erst in der zweiten Halbzeit gerecht. Der diesmal im Rückraum eingesetzte etatmäßige Außen Florian Kehrmann und Avishay Smoler (beide 8 Tore) sorgten für den fünften Saisonsieg. Für die Gäste erzielten Morten Olsen (7) und Lars Lehnhoff (6) die meisten Tore.

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