Hausgemachtes Problem

Die Zeiten, in denen sich Deutschland zur Handball-Weltspitze zählen durfte, sind vorbei. Olympia-Aus in der Vorrunde, Zehnter bei der EM, jetzt das WM-Debakel.

Andere Nationen haben Deutschland mit Siebenmeilenstiefeln überholt - und warum? Weil deutsche Clubs deren Stars ausbilden, sich aber dem deutschen Nachwuchs verweigern. Angeblich, weil es billiger sei, Serben, Polen oder Norweger zu verpflichten. Sollte die Liga sich nicht ändern, darf sie sich über den Zustand des Zugpferds nicht wundern. Heiner Brand wird als ewig Klagender bezeichnet - lange wird er sich das nicht mehr antun. Nach 14 Jahren deutet sich das Ende seiner Ära an. Aber ob frisches Blut auf der Trainerbank das Problem alleine lösen kann, darf bezweifelt werden, wenn sich das Spielermaterial nicht ändert. Wenn sich Liga und Verband nicht zusammenreißen, wird man noch in zehn Jahren nur vom WM-Titel 2007 sprechen, nicht von aktuellen Erfolgen.

b.pazen@volksfreund.de