Heimatlos, aber nicht hoffnungslos

Hermeskeil · Die Verbandsliga- Handballer des TV Hermeskeil stehen womöglich die ganze Saison über ohne eigene Spielstätte da. Das erfordert Improvisations- talent und starke Nerven.

 Wenn jemand eine Reise tut …: Weil die heimische Sporthalle der Integrierten Gesamtschule saniert wird, muss der TV Hermeskeil für seine Heimspiele in der Handball-Verbandsliga auf andere Orte ausweichen. Zum Saisonauftakt zum Beispiel trug der TVH seine Partie gegen Morbach in Braunshausen aus. TV-Foto: Hans Krämer

Wenn jemand eine Reise tut …: Weil die heimische Sporthalle der Integrierten Gesamtschule saniert wird, muss der TV Hermeskeil für seine Heimspiele in der Handball-Verbandsliga auf andere Orte ausweichen. Zum Saisonauftakt zum Beispiel trug der TVH seine Partie gegen Morbach in Braunshausen aus. TV-Foto: Hans Krämer

Foto: C.W (g_sport

Hermeskeil Die Handball-Männer des TV Hermeskeil wussten, dass es ein Wagnis wird. Als Tabellendritter der vorigen Landesliga-Saison mit einem eher durchschnittlichen Punktekonto (18:14) nahmen sie das Abenteuer Verbandsliga an. Der Meister Irmenach III durfte nicht aufsteigen, da die zweite Mannschaft der HSG schon in der Verbandsliga spielt. Und der Vizemeister DJK St. Matthias verzichtete auf den Sprung nach oben.
Zur sportlichen Herausforderung kommt für die Hermeskeiler nun aber noch eine andere Herkulesaufgabe: Der TVH steht ohne Heimspielstätte da! Weil die Sporthalle der Integrierten Gesamtschule saniert wird, müssen die Handballer womöglich während der gesamten Saison ständig ins Exil.
Zum Saisonauftakt gegen Morbach (14:30) spielte Hermeskeil im benachbarten Saarland in Braunshausen (Spielinfos unten auf dieser Seite). "Das war schon ungewohnt. Wir haben dort bislang weder trainiert noch gespielt", berichtet Trainer Frank Laible. In den nächsten Wochen sollen ,Heimspiele' zudem wohl in Mertesdorf und Osburg ausgetragen werden. Reisen sind angesagt, weil die Hochwaldhalle in Hermeskeil nicht für Ballsport ausgelegt ist und die Halle im benachbarten Reinsfeld für den Spielbetrieb zu klein ist. "Ich bin jetzt rund 15 Jahre im Trainergeschäft. Vor solch einer schwierigen Aufgabe stand ich noch nie. Bei uns im Verein kümmert sich im Moment eine Person permanent um die Hallenfrage. Das ist ein Wahnsinnsaufwand und steht in keinem Verhältnis", hadert Laible, der - obwohl inzwischen 54 Jahre alt - auch in der Verbandsliga noch munter an der Seite seiner Söhne Nils und Torben mitspielt.
Die Hallenfrage für die Ligapartien ist das eine. Ab November, sagt Laible, fehlt den Hermeskeilern aber auch unter der Woche eine Trainingsstätte. Dann nämlich stehe die kleine Halle in Reinsfeld, in der sie aktuell zweimal pro Woche trainieren können, ausschließlich den Fußballern zur Verfügung.
Den Mut verlieren Laible und Co. aber nicht: "Die Saison wird sehr, sehr schwer. Aber gegen Morbach haben wir auch weit unter unseren Möglichkeiten gespielt. Wir brauchen noch bis zu drei Partien, um uns an die größere Härte in der Verbandsliga zu gewöhnen und uns einzuspielen."

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