HSV-Handballer biegen auf Zielgerade ein

Mannheim (dpa) · Offiziell wurden nur ein wichtiger Sieg und der 48. Geburtstag von Coach Martin Schwalb beim Edel-Italiener in Heidelberg gefeiert. Das Stimmungsbarometer beim HSV Hamburg deutete nach dem 31:27 (19:14) bei den Rhein-Neckar Löwen jedoch auf eine vorgezogene Meisterschaftsfeier hin.

„Wir haben einen Meilenstein Richtung Titel umgehauen“, sagte der überragende Johannes Bitter, „aber sicher sind wir erst, wenn wir ihn nicht mehr hergeben können“. Der Torhüter hatte am Dienstagabend mit 21 Paraden den Weg zum Erfolg über den Bundesliga-Tabellendritten geebnet.

Die Hanseaten bauten damit den Vorsprung auf Rekordmeister THW Kiel vier Spieltage vor Schluss auf fünf Punkte aus - nach dem Kieler 24:30 (12:15) in Magdeburg braucht der Spitzenreiter nur noch einen Sieg aus den Partien gegen Gummersbach, in Friesenheim, gegen Lemgo und in Balingen. Schon am kommenden Mittwoch könnte daheim gegen Gummersbach die offizielle Titelfete steigen.

„Der HSV ist gestern Meister geworden. Da fehlen zwar auf dem Papier noch einige Punkte, aber die sind reine Formalität“, sagte Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson schon am Mittwoch. „Der HSV hat in dieser Saison eine unglaubliche Konstanz gezeigt. Man muss einfach sagen: Sie waren besser als wir - gestern und über die ganze Saison.“

Dass sich die Gastgeber mit Blick auf das Pokal-Final-Four am Wochenende in Hamburg etwas zurückgehalten haben, gab keiner zu. „Man hat gemerkt, dass sie nicht mit voller Kraft gespielt haben“, sagte indes HSV-Chef Andreas Rudolph. Erleichtert waren die Löwen allerdings darüber, dass sie beim Pokalturnier nicht schon wieder auf den HSV treffen.

Für Rudolph war die Leistung ein „Big Point, der uns ein wenig Atem gibt. Jetzt sind wir selbst Schuld, wenn wir das noch weggeben.“ Schwalb hielt wie immer den Ball noch ganz flach: „Ich freue mich, dass ich nun meinen Geburtstag freudig begehen kann. Das war ein sehr souveräner Sieg.“ Man dürfe aber nicht nachlassen und erst, wenn rechnerisch nichts mehr passieren könne, werde richtig gefeiert. Statt einer Geburtsparty mit der Familie wollte sich der ehrgeizige Coach die Partie SC Magdeburg gegen Kiel anschauen - die Magdeburger schenkten Schwalb einen Sieg.

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