HSV vor Titel: Noch ein Sieg und ab nach „Malle“

Hamburg (dpa) · Der Sekt wird angeblich nicht kaltgestellt, und Trainer Martin Schwalb vermeidet bisher jedes klare Wort zur ersten deutschen Handball-Meisterschaft. Profis und Verantwortliche des HSV Hamburg sind vor dem ausverkauften Heimspiel gegen den VfL Gummersbach abergläubisch.

Dabei könnten die Hanseaten schon am 31. Spieltag den Titel perfekt machen. Und dann, so verrät Präsident Andreas Rudolph, würde es für einen Vier-Tage-Feiertrip nach Mallorca gehen.

Zudem verspricht der Mäzen, der seit 2004 etwa 20 Millionen Euro in die Mannschaft gesteckt hat, eine Party in Hamburg, wie sie die Stadt noch nicht erlebt habe. „Der HSV hat eine Super-Saison gespielt“, lobt Kiels Trainer Alfred Gislason den Konkurrenten, der mit einem Sieg die beängstigende THW-Serie von zuletzt sechs Meisterschaften beenden kann. „Die Hamburger sind verdient deutscher Meister“, meinte der Isländer und gratulierte damit schon vorab.

Von all den Lobeshymnen im Vorfeld will Schwalb nichts wissen. Erst, wenn rechnerisch alles klar ist, wird er sich öffentlich äußern. „Über die Meisterschaft rede ich nicht, bevor wir es geschafft haben“, betont der ehemalige Nationalspieler, der in den Vorjahren auf der Zielgeraden erleben musste, wie sein Team schwächelte und der THW triumphierte. Bei sieben Minuspunkten mehr wird der Pokalsieger das diesmal aber nicht mehr schaffen. „Die haben Geduld bewiesen, auch nach Rückschlägen“, sagt Gislason und lobt die Kontinuität der Hamburger, die seit Jahren das Gerüst der Mannschaft zusammenhalten.

Für Gummersbach steigt am Mittwoch die Generalprobe vor dem europäischen Pokalsieger-Finale. „Für uns ist es das einfachste Spiel der Saison. Der HSV ist in dieser Saison die mit Abstand beste Mannschaft, deshalb erwartet keiner etwas von uns. Trotzdem wollen wir natürlich versuchen, das Spiel zu gewinnen“, sagt Rückraumspieler Christoph Schindler, der mit dem VfL am Sonntag in Tremblay-en-France das erste der beiden kontinentalen Cupsieger-Finals bestreitet.

Im Bundesliga-Hinspiel siegten die Hanseaten 33:29 beim VfL und revanchierten sich für die Heimpleite in der Vorsaison, als Gummersbach alle Titelträume der ambitionierten Norddeutschen zerstörte. Dieses Mal ist der HSV gewarnt und sieht sich gut präpariert für die erste Titelchance. Die begehrte Schale gibt es erst am 1. Juni im letzten Heimspiel gegen den TBV Lemgo.

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