Ruwertals Trainer geht hart mit der Mannschaft ins Gericht Trierer Miezen überraschen mit Sieg im Lokalderby gegen Ruwertal HSG

Trier · Daunerinnen feiern ersten Saisonsieg und Hunsrück II mit erwartet klarer Niederlage und für Schweich war in Neustadt mehr drin

Die Damen des TuS Daun feiern ihren ersten Saisonsieg

Foto: TuS Daun

Rheinlandliga Frauen

TV Welling – HSG Wittlich II 32:23 (17:14)

Die Vorzeichen für das Spiel der Wittlicherinnen am Freitagabend in Engers waren nicht gut. Trainer David Juncker musste mit einem personell dezimierten Team bei dem bislang ungeschlagenen Tabellenführer in Welling antreten und unterlag am Ende deutlich. Lange lieferten die Eifelanerinnen den Favoritinnen ein Spiel auf Augenhöhe, in dem Welling von Beginn an führte, mit 4:1 (7.) gut ins Spiel fand, doch Wittlich war beim 5:5 (10.) wieder dran. Die Führung aber wollte dem Juncker Team nicht gelingen. Die erste Auszeit nahm Juncker beim 8:6 (15.), wieder gelang der Ausgleich beim 10:10 (21.) und jetzt war es an den Gastgeberinnen die Auszeit zu nehmen. Vom 13:12 (24.) setzte sich das Gastgeberteam auf 16:12 (28.) deutlicher ab und nahm einen drei Tore-Vorsprung mit in die Kabine. Angetrieben von ihrer stärksten Spielerin Antonia Schmitz, die sich treffsicher vom Punkt zeigte, gelang Welling nach dem Wechsel die Vorentscheidung mit drei Treffern in Folge zum 20:14 (38.). Wittlich stemmte sich gegen die drohende Niederlage, verkürzte letztmals auf drei Tore beim 23:20 (47.), ehe sich die personelle und spielerische Überlegenheit der Gastgeberinnen in den Schlussminuten bemerkbar machte. Tor um Tor zog Welling jetzt davon, kam am Ende zu einem klaren Erfolg.

„Wie erwartet mussten wir stark ersatzgeschwächt auflaufen. Welling spielte genauso wie ich es erwarte habe, eine bärenstarke Abwehr mit einem guten Umschaltspiel. Im Endeffekt wurde es es ein paar Tore zu hoch, da hat uns die Bank gefehlt, die nötige Ruhe und auch die Kondition, um das ausgeglichener zu gestalten. Die bessere Mannschaft hat gewonnen“, meinte Wittlichs Trainer David Juncker.

Marx – Weißhuhn, Teusch (7/3), Kaspari (1), Ertz, Czanik (7), Rotsch (3), Rogowski (2), Zens, Kloep (3)

TuS Daun – HSG Obere Nahe 27:21 (12:12)

Mit dem Sieg wahrt der TuS Daun seine Chancen auf den Ligaverbleib und nach dem ersten Sieg im vier Punkte Spiel dürfte ein tonnenschwerer Stein von Mannschaft und Trainer abgefallen sein. Nicht gerade gut standen die Vorzeichen vor der Begegnung, es fehlten wichtige Stammspielerinnen! Ein Spiel der Nerven sollte das Spiel zwischen den bislang punktlosen Gastgeberinnen aus Daun und den drittletzten von der Oberen Nahe werden. Die Gastgeberinnen schienen ihre Nerven eher in den Griff zu bekommen, zogen nach ausgeglichenen Anfangsminuten beim 9:5 (15.) erstmals deutlicher davon, verloren dann den Faden und die Gäste glichen beim 10:10 (23.) wieder aus. Bis zur Pause büßte Daun erneut eine zwei Tore Führung nach dem 12:10 ein und musste das Remis mit in die Kabine nehmen. Ausgeglichen dann der Verlauf nach dem Wechsel! Bis 20:19 (49.) blieb die Begegnung völlig ausgeglichen, jetzt sorgte Lisa Zenner mit zwei Toren in Folge für die erste drei Tore Führung der Eifelanerinnen beim 22.19 (52.). Noch einmal schöpften die Gäste Hoffnung, als ihnen der Anschlusstreffer gelang, doch dann sorgen Jana Clever mit zwei Toren nach Gang und Lisa Zener für die Vorentscheidung zum 25:20 (57.). Am Ende siegten die Eifelanerinnen deutlich. „Aufgrund der personellen Situation ein ganz schweres Spiel für uns gegen eine kämpferisch starke Gästemannschaft, die ihre Stärken bis in die Schlussminuten ausspielte. Zur Pause hätten wir deutlicher führen müssen, haben aber einiges liegen lassen. Zu schnell haben wir abgeschlossen und so blieb der Gegner im Spiel. Die taktischen Vorgaben hat die Mannschaft nach dem Wechsel umgesetzt, doch wir haben leider die Bälle nicht versenkt und wurden immer wieder mit dem Gegenstoßtreffer bestraft. Ab der 50. Minute schwanden die Kräfte bei den Gästen und jetzt kamen wir über die erste und zweite Welle zum Erfolg. Ein wichtiges Spiel, in dem Sarah Sonnen in der Schlussphase einige tolle Bälle parierte“, lobte Hammann.

Sonnen und Sodar-Dörr – Schmitt, Makurat (2), Teusch (3/1), Reicherz (1/1), C. Aideyan, Zenner (3), Basten (3), Fürstenberg (2), Römer (1), Katzer, Dausend (3), Clever (4),

HSG Kastellaun/Simmern – HSG Hunsrück II 29:13 (14:6)

Zur Pause war die Messe in Kastellaun bereits gelesen. Das Hunsrück-Derby war mit 14:6 zur Pause zugunsten der Gastgeberinnen entschieden. Das seine Mannschaft einen schweren Stand haben sollte, war Trainer Timo Stoffel vor dem Spiel klar. Zu viele wichtige Stammspielerinnen standen nicht zur Verfügung und so war nur die Höhe des Gastgebersieges fraglich. Bis 6:4 (11.) taten sich die Favoritinnen allerdings schwer, setzten sich dann mit einem Zwischenspurt auf 11:4 (21.) ab und hatten bereits hier die Verhältnisse geradegerückt. Kontinuierlich bauten die Gastgeberinnen nach dem Wechsel ihre Führung weiter aus, zogen über 21:9 (41.) dem sicheren und in dieser Höhe nicht erwarteten Erfolg entgegen. „Den Mädels, die heute dabei waren, kann ich keinen Vorwurf machen. Leider hatten wir nur sechs Spielerinnen aus dem eigentlichen Kader dabei und ich möchte mich ausdrücklich bei den Spielerinnen bedanken, die uns heute ausgeholfen haben. Allein vier verschiedene Abwehrformationen haben wir heute versucht, doch es fehlte uns einfach die Kraft und wir konnten die Wege nicht gehen. So waren wir heute einfach nicht in der Lage, unser schnelles Spiel, das uns bisher so ausgezeichnet hat, zu gehen. Zudem haben wir viele freie Chancen vergeben und sind auch mit fünf Siebenmetern an Gio Martin-Stoleru im Gastgeberkasten gescheitert. Bei uns hat Anne Krüger im Tor noch einiges weggefischt und eine ansprechende Leistung gezeigt“, lobte Stoffel.

Faller und Krüger – M. Bach (3), Johann, Neu, Fink, Schirokich, L. Bach (4/3), Lammersmann (6), Albright, Schell.

DJK/MJC Trier – HSG Mertesdorf/Ruwertal 28:24 (12:8)

Der Sieg der Trierer Miezen ist sicher die Überraschung des Spieltages! Mit Spannung wurde das Lokalderby zwischen den Trierer Miezen und der Ruwertal HSG erwartet, in dem beide Mannschaften personell gut aufgestellt waren. Unzufrieden mit den Anfangsminuten seiner Mannschaft zeigte sich Gästetrainer Damian Malmedy, der früh die erste Auszeit nahm. Beim 4:3 (9.) für die Miezen legte Malmedy die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch, doch die Auszeit zeigte keine Wirkung. Das Team von Trainer Fabian Schreiner legte durch Lena Weißhuhn gleich zwei Treffer zum 6:3 (10.) nach. Es blieb weiter ein torarme Begegnung, in der die Gastgeberinnen weiter den Ton angaben und durch Anke Greinert sogar mit 7:3 (15.) in Führung gingen. Die Gäste aus dem Ruwertal fanden einfach keine Lösungen gegen den gut arbeitenden Deckungsverband der Triererinnen und so fiel der vierte Treffer (8:4) für die Gäste durch Steffi Frisch erst nach fast 15 Minuten. Ab jetzt lief es etwas besser für die Gästeangreiferinnen, die auf 8:6 (21.) verkürzten und folgerichtig nahm Schreiner die Auszeit und die kam zum richtigen Zeitpunkt für die Gastgeberinnen. Die Mannschaft fing sich wieder, setzte sich auf 11:7 (25.) ab, brachte die vier Tore Führung mit in die Kabine. Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten die Gäste, die sich auf 13:12 (37.) herankämpften und auf dem besten Wege schienen, doch noch ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Bis 16:15 (42.) verteidigten die Miezen ihre knappe Führung, setzten sich dann scheinbar vorentscheidend mit vier Toren in Folge auf 20:15 (47.) ab und noch einmal zog Malmedy die Reißleine, nahm die Auszeit. Doch nach der der 23:17 Führung (51.) lief wenig im MJC Spiel zusammen, die Gäste verkürzten mit vier Treffern in Folge auf 23:21 und jetzt war es an Schreiner die Auszeit zu nehmen (55.). Nach der Zeitstrafe gegen Lena Reber nutzten die Gastgeberinnen die Überzahl, legten wieder auf drei Tore zum 24:21 vor und machten durch Luna Bingen und Luisa Fuchs drei Minuten vor dem Ende beim 27:22 den Deckel drauf. Am Ende feierte das Schreiner Team den verdienten Erfolg, für die Ruwertal HSG sollte spätestens jetzt der Traum ausgeträumt sein, am Ende wieder ganz vorne dabei zu sein.„Das war heute die Reaktion, die wir als Mannschaft gewollt und gebraucht haben. Dass wir am Ende das Spiel gewinnen konnten, ist ein Bonus, den wir vor Anpfiff sicher nicht eingeplant hatten. Die Mannschaft hat es heute geschafft in allen Spielphasen gemeinsam Lösungen gegen druckvoll und routiniert spielende Gegnerinnen zu finden. Es ist uns immer wieder gelungen dank einer gutstehenden Abwehr im Zusammenspiel mit der Torfrau ins Tempospiel zu kommen und dort zu vermeintlich einfachen Toren zu kommen. Es wurde in der zweite Hälfte zweimal eng und wir haben es trotzdem geschafft die Ruhe zu bewahren und im Angriff die Aufgaben, die Mertesdorf uns mit der Manndeckung gegen Lena W. gestellt hat zu lösen. Die Mitspielerinnen haben in beiden Hälften gut Regie geführt, ihre Mitspielerinnen gut in Szene gesetzt und waren gerade in der zweiten Halbzeit auch torgefährlich. Ein riesiges Lob an meine Mannschaft, die heute 60 Minuten lang als Einheit agiert und alles gegeben hat“, fand MJC Coach Fabian Schreiner. Ganz anders die Laune beim Gästetrainer Damian Malmedy: „Ich bin stocksauer auf die Mannschaft und es ist eine Frechheit, was das Team heute gezeigt hat. Nichts von dem was wir uns vorgenommen hatten, wurde umgesetzt. Wir stellten keine aggressive Abwehr, kamen zu keinen Stopfouls und hatten keine schnellen Beine. Zu langsam spielten wir nach vorne, rieben uns im gebundenen Spiel auf und leisteten uns in der ersten Hälfte viele technische Fehler. So kam die MJC zu einfachen Toren und wir können uns zur Pause bei Luisa Becker im Tor bedanken, dass wir nicht noch höher zurückliegen. Schon früh ließen sich einige Spielerinnen resigniert auswechseln und ich stelle mir die Frage, ob hier einige wirklich Rheinlandliga spielen wollen. Zurzeit haben einige Spielerinnen bei uns nicht das Niveau! Ich bin maßlos enttäuscht von diesem Auftritt, bei dem nur Steffi Frisch auf dem Feld Verantwortung übernommen hat. Der Rest war mit sich selbst beschäftigt und das Spiel wirkte „verkopft“. So sind wir höchstens Mittelmaß in der Liga und ich erwartet jetzt im Training und im nächsten Spiel eine Reaktion der Mannschaft!“

MJC: Skiepko – Maxeiner (1), A. Greinert (7/3), Weißhuhn (3), Fuchs (5), Fonseca (2), Oberbillig (4), Biebrach (3/1), Theis (2), Dort, Steil, Bingen (1), Chorus

HSG: Becker und Krämer – Britz (1), Brunner (3), Himmelreich, Lebenstedt (1), Kierakowicz (3), Schwall (2), Scheibe (6/5), Thinnes (1y), Reber (3), Frisch (4), Eiden, Jenetz.

SF Neustadt – HSC Schweich 37:34 (22:15)

Da war heute sicher mehr drin für die von Dirk Schmidt betreute Schweicher Mannschaft. Doch am Ende muss sich der Gast nach einer indiskutablen Abwehrleistung bei Neustadt in einem torreichen Spiel geschlagen geben. Gut starteten die Schweicherinnen, legten gleich mit 0:2 vor und kassierten dann mit der indisponiert stehenden Abwehr fünf Treffer in Folge. Über 5:2 (6.) zog Neustadt auf 10:5 (11.) davon und Schmidt musste die erste Auszeit nehmen. Bis 14:11 (18.) blieb das Gästeteam dran, doch dann zogen die Gastgeberinnen auf 18:11 (23.) davon, brachten den sieben Tore-Vorsprung in die Kabine. Wieder gelang den Moselanerinnen der bessere Start, die Mannschaft verkürzte auf 22:18 (37.), doch dann sorgte Neustadt für die Vorentscheidung, als die 27:19 Führung in der 41. Minute gelang. „Alles, was man an Ausreden finden wollte, kann heute nicht zählen. Nicht die lange Anfahrt, eine schwache Schiedsrichterleistung, die ungewohnt kleine Halle oder der kleine Kader. Nichts von alledem ist für unsere Niederlage entscheidend, die wir uns selbst zuzuschreiben haben. Dabei sind wir so gut in das Spiel gestartet, hatten eine gutstehende Abwehr, kamen in unser Tempospiel, haben es aber nicht geschafft, die Leistung konstant über die Spielzeit abzurufen. Wir haben mit zunehmender Spieldauer die Gastgeberinnen regelrecht eingeladen und kassierten mit 37 Toren eindeutig zu viel! Kämpferisch kann ich meiner Mannschaft nach dem Wechsel keinen Vorwurf machen, doch es war in der ersten Hälfte einfach nicht unser Tag. Auch bei unseren Gegenstößen haben wir uns nicht richtig verhalten, ließen uns immer nach Außen abdrängen, statt den Weg direkt zum Tor zu suchen. Lediglich Anna Longen zeigte über 60 Minuten bei uns eine gute Leistung in Abwehr und Angriff“, resümierte Schmidt.

Waters – Gassanov (2), Weiss (4), Gores, E. Longen (3), Reuter (9/4), V. Longen (5), Bauer (2), A. Longen (6), Beck (3).