Kiel am Ziel: Champions-League-Sieg und Triple perfekt

Köln (dpa) · Der THW Kiel ist am Ziel seiner Träume. Mit einer Energieleistung hat Deutschlands bester Handball-Club zum dritten Mal nach 2007 und 2010 die Champions League gewonnen und das ersehnte Triple perfekt gemacht.

Im Endspiel der „Königsklasse“ beim Final4-Turnier in Köln siegte der deutsche Meister und Pokalsieger mit 26:21 (13:10) gegen Atlético Madrid. In der Heimspiel-Atmosphäre mit 20 000 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess Arena feierten die Kieler zum zweiten Mal nach 2007 den Dreifacherfolg.

Überragende Kieler Spieler waren Kim Andersson mit sieben Toren und Torhüter Thierry Omeyer, der mit zahlreichen Glanzparaden Madrids Werfer entnervte. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es war über 60 Minuten ein Kampf, ein Krieg, ein Kämpfen. Es ist unglaublich schön, dass wir hier als Sieger stehen dürfen“, sagte Andersson.

Am Samstag hatte Kiel im Halbfinale die Füchse Berlin mit 25:24 bezwungen. Madrid, dessen Vorgänger-Club Ciudad Real dreimal Champions-League-Sieger war, hatte sich mit 25:23 gegen AG Kopenhagen durchgesetzt. Die Füchse belegten am Ende Platz vier. Der Tabellendritte der Bundesliga verlor am Sonntag das kleine Finale gegen Kopenhagen mit 21:26 (9:13). Evgeni Pevnov warf fünf Tore für die Berliner. Bei den Dänen waren Welthandballer Mikkel Hansen, Niclas Ekberg, Henrik Toft Hansen und Mads Larsen jeweils viermal erfolgreich. „Es war nicht das ersten Mal in dieser Saison, dass wir verloren haben, aber es war eine große Bühne“, sagte Trainer Dagur Sigurdsson und fügte an: „Momentan ist mehr Frust als Stolz.“

Der THW Kiel ging hoch motiviert in sein sechstes Champions-League-Endspiel. Zunächst aber musste der deutsche Rekordmeister einem 1:3-Rückstand (7.) hinterherlaufen. Doch der national unbesiegte Bundesliga-Erste meisterte dies mit Geduld und Können. Nach dem 4:6 (13.) sorgte der kaum zu stoppende Kim Andersson für das 7:6 (19.) und die erste Kieler Führung. Auch ein erneuter Zwei-Tore-Rückstand brachte den Doublegewinner nicht aus der Ruhe. Mit sechs Treffern in Serie machte der THW aus dem 7:9 (21.) ein 13:9 (29.) und ging mit einem 13:10-Vorteil in die Pause.

In die zweite Halbzeit starteten die Kieler gehandicapt. Linkshänder Andersson hatte sich kurz vor dem Wechsel beim Kampf um den Ball den kleinen Finger der rechten Hand verletzt und musste mit einem Tape spielen. Trotzdem behauptete der deutsche Meister seine Führung, musste aber ständig auf der Hut sein. In der emotionsgeladenen Atmosphäre stand die Partie ständig auf des Messers Schneide. Vor allem dank der großartigen Paraden von Omeyer hielt Kiel die Spanier auf Distanz.

Mit unbändigem Willen und großer Leidenschaft erkämpften sich die Kieler beim 18:13 (48.) erstmals einen Fünf-Tore-Vorsprung. Die Zuschauer bejubelten nicht nur jeden Treffer enthusiastisch, sondern auch den die Glanzparaden von Omeyer und am Schluss den Titelgewinn.

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