Kiel spielt um Prämien - Trio greift nach Eurocup

Leipzig (dpa) · Eine Woche nach dem nationalen Pokalsieg geht es für den THW Kiel im Scheichtum Katar um Prämien und Prestige. Die lukrative Premiere bei der inoffiziellen Vereins-WM namens „Super Globe“ ist für den deutschen Handball-Rekordmeister ein Auftritt zwischen Last und Lust.

„Ich war mal mit dem SC Magdeburg da und wollte eigentlich nicht wieder hin“, gab Kiels Trainer Alfred Gislason unumwunden zu. Um sportlichen Glanz geht es in den Hinspielen der europäischen Pokalfinals mit drei deutschen Teams an diesem Wochenende. Dabei liegt das Augenmerk neben der erhofften Titelverteidigung des VfL Gummersbach im Pokalsiegerwettbewerb gegen Tremblay HB (Frankreich) vornehmlich auf dem Bundesliga-Duell im EHF-Cup zwischen Frisch Auf Göppingen und dem TV Großwallstadt.

„Ich erwarte zwei schwere Spiele. Die Finals sind für beide Vereine eine einmalige Chance. Die Entscheidung fällt sicher erst in den letzten Minuten des Rückspiels“, prophezeite Göppingens Coach Velimir Petkovic vor dem ersten Showdown.

Sein Widerpart Peter David sieht die Schwaben auf dem Papier im Vorteil. „Natürlich ist Göppingen aufgrund des fünften Platzes in der Bundesliga der Favorit“, sagte der Coach des Tabellenzehnten. Petkovic will davon jedoch nichts wissen: „Es ist ein Europacupfinale, da zählt nicht, was bisher in der Liga gelaufen ist.“

Auch die Kieler, die sich wie der SC Magdeburg 2002 als Champions-League-Sieger für die Club-WM qualifiziert haben, wollen keine Prognosen für das Turnier von zweifelhaftem sportlichen Wert in Doha mit acht Mannschaften abgeben. Denn Teams wie Kiels Auftaktgegner Al-Sadd Beirut aus dem Libanon oder Gastgeber Al-Sadd Doha sowie Wildcard-Inhaber Al-Rayyan (beide Katar) motzen ihren Kader wieder mit europäischer Prominenz auf.

Al-Sadd Doha hatte im Vorjahr für die Veranstaltung Stars wie die Kroaten Ivano Balic und Mirko Alilovic, den WM-Rekordtorschützen Kiril Lazarov aus Mazedonien oder den dänischen Europameister Lars Jörgensen verpflichtet. Der Namensvetter aus dem Libanon war in Doha unter anderem mit dem zum Bundesligisten Füchse Berlin gewechselten Denis Spoljaric und Ex-Weltmeister Tonci Valcic (beide Kroatien) aufgelaufen.

„Viele Mannschaften heißen Al-Sadd. Ich weiß nicht, was das heißt. Aber es werden wieder Spieler aus Veszprem, Celje und auch Kolding dabei sein. Das wird interessant“, umriss Gislason die Reise ins Ungewisse. Nach den Libanesen an diesem Samstag sind Esporte Clubes Pinheiros aus Brasilien am Sonntag und Al-Rayyan am Montag die Gegner in Gruppe A. „Ich weiß gar nicht, gegen wen wir da spielen. Es wird schwer, sich darauf vorzubereiten“, bekannte Kiels Kapitän Marcus Ahlm.

In der Parallelgruppe spielen Vorjahressieger Ciudad Real (Spanien), Zamalek Kairo aus Ägypten, Southern Stars aus Australien und der Gastgeber. Die Gruppensieger bestreiten das Finale am 18. Mai, alle nachfolgenden Mannschaften Platzierungsspiele.

Wohl wichtigster Grund für die Teilnahme an dem von Gislason ungeliebten Turnier der kontinentalen Club-Meister ist das Geld. Der Handball-Weltverband IHF schüttet 750 000 US-Dollar (522 000 Euro) aus. Der Sieger erhält den Löwen-Anteil von 400 000 Dollar (278 000 Euro). „Es geht um Preisgeld und Prestige“, sagte Gislason.

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