1, 2, 3 - wie geht es weiter?

Trier · Nur vier Tage Zeit, um das nötige Geld zusammen zu bekommen: Bis Donnerstag müssen die Miezen die finanziellen Auflagen erfüllen, um eine Bundesliga-Lizenz beantragen zu können. Klappt das nicht, müssen sie in die 3. Liga.

Trier. Vielleicht war es ein gutes Omen, dass Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen am Samstag Zeuge der Begeisterung auf den Rängen und des Kampfgeists auf dem Feld wurde, denn vielleicht können die Kontakte des Stadtoberhaupts in letzter Sekunde helfen, den Miezen die Erstklassigkeit zu sichern. Denn die Zeit drängt: Bis Donnerstag müssen die Miezen, die sportlich die 1. Liga gehalten haben, ihre Lizenz beantragen, aber die ist an Auflagen geknüpft. Der aktuelle Saisonetat muss ausgeglichen, alle Gehälter an die Spielerinnen überwiesen sein. "Wir kämpfen bis zum Schluss", sagt MJC-Vorstand Martin Rommel: "Bis Dienstag wissen wir, ob es reicht oder nicht." Der erste Teil der Lizenz, eine Bürgschaft in Höhe von 45 000 Euro, ist laut Rommel hinterlegt, nun muss aber schnellstmöglich frisches Kapital in die Kassen. "Wir haben sehr positive Signale von unseren Sponsoren für die kommende Saison erhalten", sagt Rommel: "Aber wir brauchen jetzt das Geld, um unsere aktuellen Auflagen zu erfüllen."

Im Gegensatz zum VfL Oldenburg, der wegen des Ausfalls des Hauptsponsors überlegt, nur für die 2. Liga zu melden, ist das in Trier keine Option: "Die 2. Liga kostet uns genauso viel wie die 1. Liga. Also entweder wir können den Etat decken und unser Defizit ausgleichen oder wir beantragen keine Lizenz und müssen in die 3. Liga zwangsabsteigen", sagt Rommel, der heute weitere Gespräche mit potenziellen Geldgebern führt: "Ich hoffe, dass die sportlichen Leistungen und der Klassenerhalt so etwas wie ein letzter Weckruf waren."

Über die genaue Höhe des Defizits schweigt man bei der MJC, aber klar ist, dass noch drei Monatsgehälter offen sind (der TV berichtete mehrfach). Aufgrund dieser Unklarheit gibt es noch nichts Neues, was den Kader betrifft: Definitiv wird Kapitänin Willemijn Karsten nicht zu halten sein, dagegen will die MJC um die Serbin Jelena Popovic kämpfen - und die Jungmiezen halten, die parallel 2. Mannschaft spielen. Daneben gab es laut Rommel Gespräche mit potenziellen Neuzugängen - sollte man weiter erstklassig spielen. Im Falle des Zwangsabstiegs müssen die Miezen wohl auch einen neuen Trainer suchen.

Von all diesen Kämpfen des Vorstands bis zur letzten Sekunde werden Thomas Happe und die Spielerinnen erst einmal wenig mitbekommen. Sie haben eine Woche Urlaub, bevor ab 4. April wieder trainiert wird. "Mal sehen, was bis dahin alles passiert ist", unkt Silvia Solic.

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