Abschied einer Identifikationsfigur

Paukenschlag bei den Trierer Handball-"Miezen": Nach fünf Jahren verlässt Torfrau Maike März den Bundesligisten zum Saisonende. Die 25-Jährige hat einen Zwei-Jahres-Vertrag beim designierten Erstliga-Absteiger Thüringer HC unterschrieben.

 Torfrau Maike März im Dress der „Miezen“ – dieses Bild ist bald passé. TV-Foto: Archiv/funkbild

Torfrau Maike März im Dress der „Miezen“ – dieses Bild ist bald passé. TV-Foto: Archiv/funkbild

Trier. (bl) Zur neuen Saison geht der DJK/MJC Trier eine wichtige Identifikationsfigur verloren. Torfrau Maike März hat sich mit den "Miezen" nicht auf eine weitere Zusammenarbeit verständigen können. Der Hauptknackpunkt: Die MJC konnte der 25-Jährigen nicht wie von ihr gewünscht eine berufliche Perspektive neben dem Handball vermitteln. "Ich bin fertig mit meinem Lebensmitteltechnik-Studium an der Fachhochschule Trier und möchte nahtlos in einen Beruf einsteigen. Diese Möglichkeit bietet mir der Thüringer HC mit einem Halbtagsjob in einem Lebensmittelunternehmen", sagt die Torfrau. Das Paket beim THC stimmt aus Sicht von März, bei den "Miezen" ließ es sich in der Form bis heute nicht schnüren. MJC-Vorstand Martin Rommel: "Wir wollten Maike halten, aber es hat nicht funktioniert. Ich bedaure sehr, dass sie weggeht."

März war im Jahr 2004 vom Zweitligisten TuS Metzingen an die Mosel gewechselt. Im Folgejahr feierte sie mit dem Gewinn der deutschen Vizemeisterschaft ihren größten Erfolg mit den "Miezen".

März sieht keinen sportlichen Abstieg



Obwohl der Thüringer HC wohl in die zweite Liga muss, sieht März in ihrem Wechsel nach Erfurt keinen sportlichen Abstieg: "Auch in der zweiten Liga kann ich mich weiterentwickeln, da es beim THC tägliches Torwart-Training gibt. Zudem glaube ich an den direkten Wiederaufstieg. Ich bin und bleibe ehrgeizig, aber ich möchte nicht nur auf den Handball setzen, sondern auch im Beruf vorankommen."

Wer soll März nun bei den "Miezen" ersetzen? MJC-Trainerin Ildiko Barna würde sich die Verpflichtung einer erfahrenen Torfrau als Ergänzung zu Anna Monz wünschen. "Dann hätte Anna weiterhin die Chance, sich zu entwickeln. Dann hätte sie - salopp gesagt - weiter die Gewissheit, auch Fehler machen zu dürfen. Ob eine solche Verpflichtung jedoch möglich ist, hängt auch von der wirtschaftlichen Situation im Verein ab."

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