Achterbahnfahrt ohne Happy End

Die Entscheidung im Abstiegskampf fällt erst am letzten Spieltag. Die Miezen haben die Chance auf den vorzeitigen Klassenerhalt durch eine 26:34 (11:15)-Niederlage in Leverkusen verpasst.

 Mit sechs Toren war Svenja Huber beste Trierer Torschützin bei der klaren Niederlage in Leverkusen. TV-Foto: Funkbild

Mit sechs Toren war Svenja Huber beste Trierer Torschützin bei der klaren Niederlage in Leverkusen. TV-Foto: Funkbild

Leverkusen. Sie saßen wortlos auf der Bank, wussten nicht, was in den letzten 13 Spielminuten mit ihnen geschehen war. Wieder standen die Trie rer Miezen kurz davor, ein Spiel bei einem Favoriten zu gewinnen, wieder standen sie sich am Ende selbst im Weg. "Wir kamen aus dem Loch nicht mehr heraus. Warum, weiß ich auch nicht", sagte Spielmacherin Anne Jochin nach der am Ende zu deutlichen 26:34-Niederlage beim Tabellenzweiten Bayer Leverkusen. Die Miezen hatten den Steilpass nicht verwerten können, denen ihnen Schlusslicht Dortmund am Samstagabend serviert hatte.

Nach dem 33:33 beim SVG Celle, dem direkten Trierer Konkurrenten um den Klassenerhalt, war klar, dass die MJC nur noch einen Punkt zum Fortbestand der Erstklassigkeit benötigt. Und dieser eine Punkt war in Leverkusen möglich - auch wenn das deutliche Endergebnis eine andere Sprache spricht.

"In der Schlussphase haben wir nur noch Müll gespielt", brachte es Trainer Thomas Happe auf den Punkt: "Ich bin völlig enttäuscht und verärgert." Nun muss dieser eine noch nötige Punkt am letzten Spieltag im Heimspiel gegen Buxtehude her - im Fernduell mit Celle, das in Leipzig antritt. "Wir holen diesen Punkt", ist sich Torfrau Daniela Vogt sicher, die mit 14 Paraden die mit Abstand beste Triererin in Leverkusen war. Auch sie war ratlos, wie es zum finalen Einbruch kam: "Vielleicht hat uns die Kraft gefehlt, wir haben einfach zu viele Fehler gemacht."

Die Partie glich einer Achterbahnfahrt. Bayer erwischte einen Traumstart, führte 6:1, ehe Happe bereits nach sechs Minuten seine Auszeit nahm. Danach kam Trier - begünstigt durch Fehler von Bayer - besser ins Spiel, war beim 10:11 (27.) wieder dran. Innerhalb von nur 150 Sekunden leisteten sich die Miezen aber einen Fehler nach dem anderen, Bayer führte zur Pause 15:11 und baute diesen Vorsprung scheinbar vorentscheidend auf 21:16 (40.) aus. Doch dann drehte die Achterbahn, die Miezen trafen sechs Mal in Folge, gingen beim 22:21 fast wie aus dem Nichts erstmals in Führung. Der große Traum vom vorzeitigen Klassenerhalt war zum Greifen nahe, auch weil sich die bis dato starke Bayer-Torfrau Clara Woltering verletzte. 13 Minuten vor Schluss hieß es immer noch 24:23 für die Miezen, 13 Minuten fehlten zum großen Glück, aber dann: Ein Ballverlust im Angriff jagte bei Trier den nächsten, Leverkusen - angeführt von der 15-fachen Torschützin Kathrin Engel - brachte eiskalt seine Gegenstoßchancen im Trierer Tor unter, und beim 31:26 (57.) war die Partie entschieden. Trier gab sich auf, Bayer sorgte am Ende für einen Acht-Tore-Vorsprung. "Wir haben - wie im Pokal am Mittwoch - 50 Minuten mit einem Topteam mitgehalten. Das macht mir Mut für unser letztes Heimspiel gegen Buxtehude. Mit unseren Fans sollte uns der eine noch fehlende Punkt gelingen", gab sich Happe optimistisch, dass am Mittwoch, 7. April, (19.30 Uhr) der Klassenerhalt perfekt wird. Durch die vergebene Chance auf einen Punkt in Leverkusen liegen allerdings auch alle Personalplanungen des Vereins für eineinhalb weitere Wochen auf Eis.

DJK/MJC Trier: Vogt, Monz - Egger (2), Nadgornaja (2), Thomas (3), Schneider (5/5), Karsten (1), Vallet (1), Derbach (n.e.), Lennartz (n.e.), Huber (6), Jakubisova (4), Jochin (1).

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