Frauen-Handball Früher Anwurf, viele Fragezeichen

Trier · Am Sonntag steht für die Miezen das Kellerduell gegen Bremen an.

Am Sonntag steht für die Miezen das Kellerduell gegen Bremen an.
Foto: MJC

Zwischen Mittagessen und verkaufsoffenem Sonntag passt doch noch der Besuch eines Handballspiels – so lautet die Hoffnung der Trierer Miezen vor dem Kellerduell gegen Werder Bremen. Die Partie des Tabellen-Schlusslichts gegen den Drittletzten wird in der Arena zu absolut ungewöhnlicher Zeit angeworfen, am Sonntag um 14 Uhr. „Wir hoffen, dass uns dennoch viele Fans in dieser enorm wichtigen Partie unterstützen“, sagt Trainerin Elena Vereschako vor dem erst zweiten Heimspiel der Saison nach dem 23:25 vor vier Wochen gegen Beyeröhde.

Die Anfeuerung von den Rängen wird der Frauen-Handball-Zweitligist auch brauchen, denn personell gehen die Miezen auf dem Zahnfleisch. Maja Zrnec fehlt wegen ihrer Rotsperre definitiv (der TV berichtete), angeschlagen sind zudem Torfrau Melanie Eckelt (Rückenprobleme) und die aktuell beste MJC-Werferin Linsey Houben (Entzündung am Fuß). Zu allem Überfluss laboriert die Mazedonierin Angela Petrovska an einer Blinddarm-Entzündung. „Wer von den dreien spielen kann, weiß ich erst kurz vor dem Anpfiff“, sagt Vereschako. Daher werden in Hannah Braun und Anke Greinert zwei Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft im Kader stehen, die dank der frühen Anwurfzeit sogar noch die Chance haben, ihr Team später beim Rheinlandliga-Auswärtsspiel in Wittlich zu unterstützen. „Einfach wird das Spiel gegen Bremen bestimmt nicht“, meint die Trainerin, die ein bisschen neidisch auf den großen Kader des Gegners schaut: „Sie sind viel breiter besetzt, können daher ohne Qualitätsverlust viel wechseln“, sagt Vereschako. In der Vorsaison gewann die MJC ihr Heimspiel gegen Bremen hauchdünn mit 32:31 – es war seinerzeit im Januar das Ende einer Siegesserie, in den folgenden 17 Partien gelangen nur noch drei Erfolge. Beim Rückspiel an der Weser war die MJC beim 23:31 chancenlos. Werder verfügt in Merle Heidergott über die überragende Zweitliga-Torschützin der vergangenen Jahre, im Mai wurde sie als beste Spielerin der Saison ausgezeichnet. Mit 36 Toren liegt Heidergott bereits wieder ganz vorne im Ranking.

Dennoch stehen auch für Werder nur drei Punkte zu Buche, aus einem Heimremis gegen Berlin und einem deutlichen 32:17-Auswärtssieg bei Aufsteiger Nidda. Die Miezen warten allerdings auch noch auf ihren ersten Sieg, haben nur einen Punkt auf dem Konto. „Auch wenn wir nur einen kleinen Kader haben, müssen wir versuchen, Tempo zu machen. Denn mit einfachen Gegenstoßtoren kannst du deine Ressourcen schonen, um auch in der Schlussphase noch genügend Kraft zu haben“, lautet Ve­reschakos taktische Vorgabe.

DKK/MJC Trier: Baranowska, Eckelt (?) - Sattler, Tolic, Szabo, Petrovska (?), Czanik, Simon-Varga, Ilciukaite, Houben (?), Braun, A. Greinert

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