Auf der Achterbahn

Sieben Spiele, 7:7 Punkte: Die "Miezen" liegen nach dem ersten Saisondrittel auf einem Mittelfeldplatz. Der TV zieht eine Zwischenbilanz - das Fazit: Da war mehr drin, sogar die Tabellenführung.

Trier. 17 Tage liegen zwischen dem vergangenen Spiel, der Heim-Niederlage gegen Frankfurt/Oder, und der nächsten Partie am 25. Oktober in Erfurt. Zeit für die "Miezen", sich auf Fehlersuche zu begeben, Zeit, sich neu einzunorden - Zeit aber auch für den TV, das erste Saisondrittel zu analysieren.

Die Lage der Liga: Mit 7:7 Punkten auf Rang sieben - aber: ein Sieg mehr, und Trier wäre punktgleich mit Tabellenführer Göppingen. Die Liga spielt verrückt, keine Mannschaft kann sich absetzen. Aber die MJC konnte daraus kein Kapital schlagen. Nach gutem Start mit 7:3 Zählern (darunter drei Punkten gegen die Mitfavoriten Nürnberg und Leipzig) folgten zwei Niederlagen in Blomberg und gegen Frankfurt/Oder. Zählt man die Heim-Niederlage gegen Buxtehude hinzu, kann man feststellen: "Wir könnten vier Punkte mehr auf dem Konto haben", wie es Manager Martin Rommel formuliert. Das sieht Trainerin Ildiko Barna ähnlich: "Zumindest das Spiel gegen Frankfurt hätten wir gewinnen müssen."

Starke Roubinkova, zu wenige Zuschauer



Die Schwächen: "Wir sind noch weit weg von Perfektion", sagt Barna. Sie vermisst die mannschaftliche Geschlossenheit und die "Stressresistenz", vor allem bei Routiniers. Lief es gut, wie gegen Leipzig oder Sulzbach, zeigten Abwehr und Angriff richtig starke Leistungen. Lief es schlecht, fehlte eine ordnende Hand. Zu oft wurde dann der Spielfluss zugunsten von Einzelaktionen aufgegeben. "Zudem haben wir zu wenige einfache Tore durch Tempogegenstöße erzielt", gibt Barna zu. Vor allem im Rückraum fehlt die Konstanz, Oxana Pal kommt mit ihrer neuen Rolle als Spielmacherin noch nicht so zurecht. Auch bei Svetlana Mozgowaia wechseln sich Licht und Schatten ab. "Uns fehlt eine Spielgestalterin", meint Barna: "Zudem müssen wir im Rückraum variabler spielen."

Die Stärken: Vor der Saison gab es Kritiker, die meinten, die "Miezen" gingen ein Risiko mit dem jungen Torhütergespann März/Monz ein - doch diese wurden eines Besseren belehrt. Beide ergänzen sich gut, Monz ist diejenige aus dem Trierer Juniorinnen-Weltmeister-Trio, die am meisten überzeugte. Noch weniger Probleme gibt es auf Linksaußen, dort spielt Simona Roubinkova bislang eine Super-Saison, ist die mit Abstand stärkste "Mieze".

Die Neuzugänge: Svenja Huber war anfangs verletzt, findet nun langsam zu ihrer Form. Daher soll die Rechtsaußen bald mehr in der Mitte eingesetzt werden, weil auf der Außenbahn ein Überangebot mit Arnosova und Eickhoff herrscht. Das Kreisläufer-Duo Steffie Egger/Silvia Solic zeigte solide Leistungen; wenn Egger physisch noch zulegt, wird sie vor allem in der Abwehr noch wichtiger werden. Weltmeisterin Nadja Nadgornaja konnte bislang ihr Potenzial noch nicht abrufen. "Sie muss mit der Spielweise, die anders ist als zuvor in Blomberg, erst noch zurechtkommen. Aber sie ist jung, wir bauen auf sie", nimmt Barna Nadgornaja in Schutz. Rommel: "Wir müssen mit dem ganzen Team Geduld haben."

Die Zuschauerzahlen: "Wir blieben hinter den Erwartungen zurück", meint Rommel. Der Start im Doppelpack mit den Rhein Neckar Löwen war mit 2500 Zuschauern im Rahmen, doch dann ging es zurück. Gegen Leipzig (dienstags) und Frankfurt (mittwochs) wurde zu ungewohnten Terminen gespielt, deutlich weniger Fans kamen. "Ich frage mich, was wir noch machen sollen. Vielleicht verträgt die Sportstadt Trier keine drei großen Klubs", sagt der Manager, der darauf hofft, dass gegen Göppingen (8. November) und Leverkusen (15. November) mehr Fans kommen.

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