Auf der Suche nach dem Rettungsanker

Trier · Bis zum 14. Mai haben die Trierer Handball-Miezen in zwölf Spielen noch Zeit, den Abstieg in die 3. Liga abzuwenden und sieben Punkte Rückstand aufzuholen. Am heutigen Samstag ist der Tabellenletzte, der auswärts noch punktlos ist, zu Gast beim TSV Haunstetten.

Trier. Sind die Miezen noch zu retten? Diese Frage beschäftigt die Handballfans nicht erst seit Fastnachtssonntag, als die MJC auch das "Schicksalsspiel" gegen Beyeröhde mit 19:25 vor heimischem Publikum verlor. In 18 Partien hat der Bundesliga-Absteiger in Liga 2 gerade einmal sechs Punkte gesammelt. In den noch ausstehenden zwölf Spielen braucht der Tabellenletzte mehr als ein Wunder, um den Sieben-Punkte-Rückstand auf den rettenden fünftletzten Platz noch aufzuholen. Und die nächsten vier Partien finden allesamt in der Fremde statt -auswärts ist die MJC noch ohne jeglichen Punktgewinn. Düstere Zeiten für Trainerin Cristina Cabeza und ihre Mannschaft.
Der Auftakt der Reisewochen führt die Miezen nach Augsburg, am heutigen Samstagabend (18 Uhr) gastieren sie beim TSV Haunstetten. Im Hinspiel lag die MJC 52 Minuten lang fast durchgehend in Führung, gab dann ein 24:23 aus der Hand und verlor mit 25:27.
Nach fünf Siegen in Folge vor dem Jahreswechsel war Haun stetten (2014 aus der 3. Liga Süd aufgestiegen) zwischenzeitlicher Tabellendritter, danach drehte die Achterbahn aber rapide: In den vergangenen sechs Spielen gab es lediglich einen Sieg (gegen den Drittletzten Kirchhof) und fünf Niederlagen. "Wir spielen nur gegen den Abstieg, daran hat auch das Zwischenhoch nichts geändert", sagte Torfrau Sabrina Müller. Mit Rang sechs und 22:14 Punkten sollten die Augsburger um die 136-fache Torschützin Annika Schmid den Klassenerhalt aber schon lange sicher haben.
Nach der Niederlagenserie sollten sich die Miezen warm anziehen, meint TSV-Trainer Herbert Vornehm: "Am Samstag wird unsere Mannschaft ein anderes Gesicht zeigen." Bei den Trie rerinnen hingegen gibt es vorrangig Durchhalteparolen: "Jetzt ist jedes Spiel ein Finale", sagt Cabeza, die nach der Niederlage gegen Beyeröhde hart mit den Spielerinnen ins Gericht ging - und wie ihr Haunstetter Pendant eine Trotzreaktion erwartet. Vor allem die Offensive enttäuschte zuletzt - obwohl Trier "nur" den siebtschlechtesten Angriff der Liga stellt. Nach den zahllosen "Fahrkarten", die am Sonntag produziert wurden, stand daher in dieser Woche intensives Wurftraining auf dem Programm.
Ob es reicht? Im direkten Duell treffen heute zwei MJC-Konkurrenten - Mainz-Bretzenheim und Bremen - aufeinander, die übrigen Abstiegskandidaten stehen vor ähnlich hohen Hürden wie Trier. Die Zeit jedenfalls spielt im Falle einer weiteren Niederlage gegen die Miezen - dann gäbe es nur noch elf Spiele, um sieben Punkte aufzuholen.
Einen klitzekleinen Vorteil haben die Triererinnen allerdings noch - denn sie spielen bis zum Saisonfinale am 14. Mai gegen Kirchhof noch gegen alle Mitkonkurrenten, die sie hinter sich lassen müssen, zweimal auswärts, zweimal zu Hause. BP
DJK/MJC Trier (Kader): Kockler, Eckelt - Thomas, Sattler, Mohr, Houben, Czanik, Derbach, Müller, Weibelova, Knoroz, Vallet, Welter, Cabeza

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