Bei den Remis-Königinnen klafft ein Loch in der Mitte

Wieder haben die Trierer "Miezen" in der Schlussphase eine deutliche Führung vergeben, wieder gab es "nur" einen Punkt. Das 28:28 (17:12) bei den Rhein Main Bienen war das dritte Bundesliga-Remis in Folge. Im DHB-Pokal-Viertelfinale muss die MJC zur HSG Blomberg reisen.

 Oxana Pal traf in Sulzbach elfmal für die „Miezen“. Foto: funkbild

Oxana Pal traf in Sulzbach elfmal für die „Miezen“. Foto: funkbild

Sulzbach. (BP) Zu Silvester gehört "Dinner for One" einfach dazu. "The same procedure as every year" heißt dort der Standardsatz. Für die Trierer Handball-"Miezen" heißt das Motto derzeit: "Die gleiche Prozedur wie beim letzten Spiel." Wie schon gegen Leverkusen und Oldenburg gab es am Samstagabend bei den Rhein Main Bienen ein Remis, und wieder war das Strickmuster dasselbe: Trier führte bis kurz vor Schluss, wurde dann zu hektisch und gab einen wichtigen Punkt im Kampf um die Play-off-Plätze ab. In Sulzbach hieß das: Nach 58:11 Minuten glichen die Gastgeberinnen zum ersten Mal in der Partie aus. Trotz doppelter Unterzahl freuten sie sich in der letzten Minute über einen Punkt. "Wir waren völlig fertig nach dem Abpfiff", sagte MJC-Trainerin Ildiko Barna. Sie gab zu: "Wir haben das Spiel aus der Hand gegeben, weil wir in der entscheidenden Phase nicht clever genug gespielt haben." Für Barna hat sich erneut bemerkbar gemacht, dass ihre Mannschaft nicht über eine echte Spielmacherin verfügt. "Uns fehlt jemand, der in der Schlussphase einen kühlen Kopf bewahrt. Auf der Mitte-Position müssen wir uns für die nächste Saison auf jeden Fall verstärken."

Hinzu kam, dass - so Barna - alle "Miezen" in der Schlussphase die Verantwortung weiter geschoben hätten an Oxana Pal, die mit elf Treffern zwar erneut beste Trierer Torschützin war, der am Ende aber die Puste und Konzentration fehlten. Zunächst vergab sie eine Minute vor dem Ende ihren ersten Siebenmeter, dann leistete sie sich 20 Sekunden vor dem Abpfiff den Fehlpass, der Sulzbach den letzten (aber erfolglosen) Angriff der Partie ermöglichte.

Dabei hatten die Triererinnen sehr stark begonnen. Sie lagen kurz vor der Pause erstmals mit sechs Treffern (17:11) vorne, was auch ein Verdienst der anfangs starken Toni Pütz war. Dann baute die MJC die Führung sogar auf 19:12 aus, ehe Sulzbach - angeführt von der ebenfalls elffachen Torschützin Birute Stellbrink - immer näher herankam. Dennoch schien die Partie acht Minuten vor dem Ende beim 26:22 für Trier entschieden, auch weil nun Nadja Nadgornaja immer stärker wurde.

Vor dem Spiel hatten sich die Hoffnungen auf ein Heimspiel im DHB-Pokal-Viertelfinale zerschlagen. Die "Miezen" müssen am 14. oder 15. Februar zum Liga-Konkurrenten HSG Blomberg reisen - eine Woche, bevor die Mannschaft aus Ostwestfalen zum Liga-Rückspiel nach Trier kommt. Das Hinspiel hatte die MJC mit 22:28 verloren - dennoch kein Grund für Barna, den Kopf hängen zu lassen: "Das ist ein offenes Spiel, auch wenn Blomberg enorm heimstark ist. Die Chancen stehen 50:50, und die Tagesform wird darüber entscheiden, wer zum Final-Four nach Riesa fährt."

DJK/MJC Trier: März, Monz - Pal (11/2), Nadgornaja (6), Pütz (4), Egger (2), Eickhoff (2), Huber (1), Vallet (1), Roubinkova (1), Mozgowaia, Arnosova, Hofman, Thomas

Die übrigen Pokal-Viertelfinals: PSV Recklinghausen - VfL Oldenburg, Thüringer HC - 1. FC Nürnberg, Frisch Auf Göppingen - HC Leipzig

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