Anfang September starteten die Miezen in ihre elfte Bundesliga-Saison, nun, zehn Partien später, hat sich in absoluter Eindeutlichkeit bewahrheitet, was anfangs schon vermutet worden war. Es wird eng, vor allem deswegen, weil die Personalstärke nicht ausreichend ist. Nach fast jedem Spiel findet sich in den Analysen der Verweis, dass "uns Alternativen fehlen". Das war zum Saisonstart gegen Leverkusen nicht anders als im letzten Spiel vor der EM-Pause am Samstag - der 22:25-Niederlage beim FHC Frankfurt/Oder, der nun der Abstiegszone "lebewohl" gesagt hat.

"Wir waren deutlich besser als vergangene Woche gegen Rosengarten, aber in den entscheidenden Situationen fehlte den Spielerinnen die Abgeklärtheit, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Da wirst du verrückt", sagte Happe, der sich wie immer schützend vor sein Team stellt: "Man kann ihnen diesmal wirklich keinen Vorwurf machen. Aber es war wie immer: Die Verantwortung lag auf zu wenigen Schultern, die jungen sind noch nicht so weit, ihnen fehlt einfach die Erfahrung."

Zumindest einen Lichtblick sah der Miezen-Trainer bei der neunten Niederlage im zehnten Spiel: Torfrau Daniela Vogt bot eine starke Leistung. "Auch die Einstellung hat gestimmt." Happes Mannschaft lag schnell 1:5 hinten, zur Pause betrug der Rückstand schon sechs Tore, ehe die stärkste Trierer Phase folgte. Die MJC kam dank Willemijn Karsten auf 11:13 (34.) heran, stand kurz davor, die Partie zu kippen, ehe unnötige Zeitstrafen und zu hektische Abschlüsse dazu führten, dass der FHC nur zehn Minuten später beim 19:13 schon für die Vorentscheidung gesorgt hatte. Abermals kämpfte Trier bis zum Schluss, aber allein es fehlten die Mittel zum Erfolg.

Nun haben alle Beteiligten - Trainer und Spielerinnen - eine trainingsfreie Woche Zeit, sich die Hinrunde durch den Kopf gehen zu lassen. Am 29. November, exakt einen Monat vor dem nächsten Bundesligaspiel, kommt die Mannschaft wieder zusammen, trainiert dann bis zum 23. Dezember, um gleich nach Weihnachten die Vorbereitung auf die Partien gegen Leverkusen und Schlusslicht Bietigheim (2. Januar, 16 Uhr, Arena) aufzunehmen. "Ich hoffe, dass Willemijn gestärkt und motiviert von der EM in Norwegen und Dänemark nach Hause kommt", meint Happe über seine Niederländerin. Und vielleicht findet sich unterm Weihnachtsbaum auch noch eine neue Mieze wieder - nur das dafür nicht das Christkind, sondern der Vereinsvorstand zuständig ist.

DJK/MJC Trier: Vogt, Monz - Popovic (4/2), Roelofsen (2), Schneider (2/2), Karsten (6), Pütz (1), Vallet (0), Arnosova (4), Premm (0), Derbach (0), Lennartz (1) - Beste Torschützin FHC: Mietzner (10/6)