Trier. Heute endet für die Trierer Miezen offiziell die Bundesliga-Hinrunde, auch wenn schon zwei Rückrundenpartien gespielt wurden. Aufgrund der Champions-League-Teilnahme des HC Leipzig musste das Spiel in den Januar verschoben werden, und so kommt es, dass sich beide Teams in exakt zwei Monaten (6. März) zum Rückspiel in Trier erneut gegenüberstehen.

Und weder in Leipzig noch beim Heimspiel gehen die Miezen als Favorit ins Spiel. "Eher das komplette Gegenteil ist der Fall", sagt Trainer Thomas Happe, der aufgrund der Machtverhältnisse vom "einfachsten Spiel des ganzen Jahres" spricht.

Selbstvertrauen haben die Triererinnen durch den Erfolg gegen Bietigheim getankt, aber das allein wird beim Starensemble mit zahlreichen Nationalspielerinnen nicht reichen. "Wir wollen uns möglichst gut verkaufen. Sollte sich wider Erwarten die Chance auf eine Sensation bieten, wollen wir zuschlagen", meint Happe, der mit seinem Team heute Morgen um 8.30 Uhr die Reise nach Sachsen antritt, wo die Partie um 19.30 Uhr angepfiffen wird.

Der letzte Trierer Sieg beim Deutschen Meister liegt schon fünf Jahre zurück. Einziger Hoffnungsschimmer: Der HCL hat bereits zwei von bisher fünf Heimspielen verloren. "Man muss sehen, wie die Mannschaft die Belastung aus Meisterschaft, Champions League und Nationalmannschaft wegsteckt und mit welcher Truppe Leipzig gegen uns aufläuft", hegt Happe noch ein Fünkchen Hoffnung.

Nach dem 29:21-Lebenszeichen sind Katrin Schneider und Jelena Popovic (Handprellung) angeschlagen. "Ich werde den jungen Spielerinnen viele Möglichkeiten geben, sich zu beweisen. Wir können locker und ohne jeden Druck aufspielen", meint der Trainer, dessen Taktik einfach klingt: "Auf keinen Fall das Leipziger Tempo mitgehen, dafür fehlt uns die Substanz. Schnell müssen wir nur im Rückwärtsgang sein." Trotz der eindeutigen Konstellation hat HCL-Trainer Heine Jensen Respekt vor der Partie: "Ungeachtet des Trierer Tabellenranges müssen wir von Anfang an konzentriert und hellwach aufspielen, denn die Miezen brauchen jeden Zähler und werden sich garantiert nicht kampflos geschlagen geben. Unser Ziel ist aber ganz klar: Beide Punkte in Leipzig behalten."

DJK/MJC Trier (Kader): Vogt, Monz - Arnosova, Derbach, Popovic, Schneider (?), Pütz, Solic, Karsten, Premm, Vallet, Lennartz, Cocx

Gegnerporträt

Der HC Leipzig wurde inklusive seines Vorgängervereins VfB Leipzig 21 Mal Deutscher Meister (zuletzt 2009 und 2010) sowie sieben Mal Pokalsieger. In der aktuellen Saison musste der HCL aber schon drei Niederlagen in elf Spielen hinnehmen - gegen die Spitzenteams Erfurt und Buxtehude, aber auch zu Hause gegen Frankfurt/Oder. Leipzig ist Tabellenvierter mit sieben Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Erfurt, hat aber zwei Partien weniger gespielt. Zum zweiten Mal in Folge zog der HCL im November in die Hauptrunde der Champions League ein, nach drei Auswärtserfolgen und einem Heimsieg. Leistungsträgerinnen im Team von Trainer Heine Jensen sind die Polin Karolina Kudlacz sowie die deutschen Nationalspielerinnen Katja Schülke und Anne Müller. (BP)