"Das hat verdammt gut getan"
Trier · Mit einer großen Portion Optimismus wollen die Trierer Miezen nach ihrem Überraschungserfolg gegen Oldenburg nun auch am Sonntag gegen Blomberg punkten.
Vielleicht lag es auch an der neuen Kurzhaarfrisur des Trainers: "Die ist für stürmische Zeiten ausgelegt", grinste Thomas Happe, nachdem seine Miezen ein entscheidendes Lebenszeichen im Abstiegskampf gesetzt hatten. Das 34:26 gegen den Europapokal-Teilnehmer VfL Oldenburg weckte jedenfalls nicht nur alle Glückshormone und Lebensgeister bei den Spielerinnen, sondern bestätigte die Miezen auch in ihrem Aufwärtstrend. "Wir haben zweimal ganz unglücklich in letzter Sekunde verloren. Jetzt wurden wir auch einmal belohnt", sagte Spielführerin Willemijn Karsten, die den Coup gegen Oldenburg als "richtig lecker" bezeichnete.
"Wer so spielt, kann auch ganz andere schlagen"
Über 60 Minuten hatte der Vorletzte, der den Rückstand aufs rettende Ufer auf zwei Punkte verkürzte, eine tolle Moral an den Tag gelegt, wurde zudem förmlich von der Unterstützung der 700 Fans getragen. "Das Publikum hat schon einen großen Anteil an diesem Sieg", meinte Silvia Solic, die bekannte: "Das hat verdammt gut getan." Wie Trainer Happe meint Solic, dass "wir jetzt endlich einmal das Glück hatten, das sonst unsere Gegner hatten". Wohl wahr, Oldenburg trat nicht im Stile einer Spitzenmannschaft auf, die Miezen zogen ihnen nach einer Schwächeperiode zu Beginn der zweiten Hälfte den Zahn, gaben die Führung nie aus der Hand. "Das war ein wichtiger Schritt zum Klassenerhalt, mehr aber noch nicht", zügelte Happe etwas die angestiegenen Hoffnungen. "Am Sonntag müssen wir nachlegen, und dann sieht die Sache schon ganz anders aus. Der Wille und das Selbstvertrauen sind jedenfalls da." Gegen die HSG Blomberg-Lippe, die am Sonntag um 16 Uhr in der Arena gastiert, sind nun alle auf Sieg gepolt. "Wer so gegen Oldenburg aufspielt, kann auch ganz andere Gegner schlagen", meint Spielführerin Karsten. "Wir hoffen auf eine ähnliche Fan-Unterstützung."
Die neue Euphorie wollen die Miezen mitnehmen, wohl wissend, dass mit einem gleichzeitigen Sieg des Drittletzten Rosengarten alles wieder von vorne losgehen kann. "Mit der Leistung aus dem Oldenburg-Spiel ist alles möglich", meint Solic. Gewinnen die Miezen am Sonntag und Rosengarten punktet nicht in Sindelfingen, hätten die erstmals seit Monaten die Abstiegsplätze verlassen - alles entscheidend wird dennoch das direkte Duell in Rosengarten am 19. März sein.
Bis dahin sollte Trainer Happe wieder seine Haare stutzen, das bringt anscheinend Glück.