Der erste Auswärtssieg muss her

Wegweisendes Spiel für die DJK/MJC Trier: Am heutigen Samstag (19.30 Uhr) gastieren die Bundesliga-Handballerinnen mit Neu-Trainer Thomas Happe beim Tabellen-Nachbarn VfL Sindelfingen. Ein Sieg ist Pflicht, um sich ein wenig aus dem Schlamassel zu ziehen.

 Voller Einsatz ist gefragt, wenn die Miezen (mit Nadja Nadgornaja, rechts) in Sindelfingen gewinnen wollen. TV-Foto: funkbild

Voller Einsatz ist gefragt, wenn die Miezen (mit Nadja Nadgornaja, rechts) in Sindelfingen gewinnen wollen. TV-Foto: funkbild

Trier. (bl) Viel Zeit hatte er nicht. Gerade einmal sechs Übungseinheiten standen dem neuen Miezen-Trainer Thomas Happe zur Verfügung, um die Mannschaft auf die Partie beim VfL Sindelfingen einzustellen. Um sie mit seinen Ideen vertraut zu machen. Um ihr neue Kraft zu verleihen. "Die Mannschaft hat von Anfang an gut mitgezogen. Eine professionelle Einstellung ist da. Ich kann mich nicht beklagen", stellt Happe fest.

Reicht das für den bitter nötigen Erfolg im heutigen Auswärtsspiel bei den Schwaben? "Sindelfingen ist mit uns auf Augenhöhe. Der VfL ist ein ambitionierter Aufsteiger. Das Team lebt von guten Tempogegenstößen. Kreisläuferin Maja Sommerlund strahlt große Erfahrung aus. Dennoch ist die Aufgabe lösbar", urteilt Happe.

Mit Iris Cartarius stellen die Baden-Württemberger derzeit die viertbeste Torschützin in der Liga (100 Treffer). Momentan steht Sindelfingen mit neun Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz. Trier ist Elfter mit sieben Punkten — die MJC hat aber auch eine Partie weniger absolviert als der VfL.

Ganz bitter ist bislang die Trierer Auswärtsbilanz: sieben Spiele, sieben Niederlagen. Happe will bei den Miezen nicht alles auf den Kopf stellen. Eine revolutionär andere Ausrichtung auf dem Feld schwebt ihm nicht vor. Personell will er auch nicht großartig rotieren. Kleinigkeiten seien es, an denen gearbeitet werden müsse. "Wir brauchen mehr Ruhe und Lockerheit in unserem Spiel. Ich muss den Spielerinnen das Gefühl geben, dass sie etwas können. Und sie können etwas. Das Potenzial ist da", sagt der 51-jährige Dortmunder, der zu Wochenbeginn die Nachfolge der entlassenen Trainerin Ildiko Barna angetreten hat.

Sindelfingen hat nach einem respektablen Start (vier Siege in den ersten acht Partien) zuletzt sechs Spiele in Folge verloren. "Wir müssen gegen Trier an unsere Leistungsgrenze gehen. 80 Prozent reichen nicht, wenn wir in der ersten Bundesliga bleiben möchten", sagt VfL-Trainer Jörg Plankenhorn. Für VfL-Spielerin Silke Meier ist die Partie in der Sommerhofenhalle eine besondere. Die 29-Jährige stand zwischen 2000 bis 2007 bei den Miezen unter Vertrag, 2003 gewann sie mit Trier die deutsche Meisterschaft. Sie prophezeit ein enges Duell: "Wir haben zwar das Hinspiel mit 29:25 gewonnen, aber das war unter anderen Voraussetzungen."

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