Der Lange auf dem Dreirad

Konz/Geichlingen · Das Ziel heißt Titelverteidigung: Als amtierender Champion steigt Motorradsportler Jens Lehnertz am Wochenende in die Saison der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) ein. Das erste Rennen der Sidecar-Spezialisten geht auf dem Lausitzring über die Bühne.

Konz/Geichlingen. An der professionellen Vorbereitung lässt es Jens Lehnertz nicht mangeln. Der 24-Jährige aus der südlichen Eifel, der seinen Wohnsitz von Geichlingen (Eifelkreis Bitburg-Prüm) nach Konz (Kreis Trier-Saarburg) verlegt hat, hat nicht nur das erste Test-Wochenende auf dem Lausitzring mit seinem Partner André Kretzer ausgenutzt. "Das neue Bike ist schon etwas anderes als im vergangenen Jahr. Die Maschine hat eine ganz andere Power", ließ das Gespann den TV in die ersten Trainingseindrücke blicken.
Kretzer/Lehnertz gehen in ihrem Sidecar F1 als Titelverteidiger vor dem Duo Mike Roscher/Uwe Neubert (LCR BMW) in die Saison 2014. Neun Rennen auf sieben verschiedenen Rennstrecken stehen in diesem Jahr auf dem Programm. Insgesamt gehen 19 Gespanne aus drei Nationen an den Start. Das Nürburgring-Rennen soll Event Nummer vier Ende Juni sein.
Die Sidecar-Klasse (Gespanne) ist nur einer von mehreren Höhepunkten eines Renn-Wochenendes. Für viele Motorrad-Fans aber sind die Gespanne mit den furchtlosen Turnern auf den rasenden Gummikühen das eigentliche Highlight. Mit einem Gardemaß von über 1,90 Meter ist Lehnertz dabei ganz besonderen Fliehkräften ausgesetzt. "Man muss vor allem mit seinem Piloten gut harmonieren, viele Aktionen des Fahrers vorausahnen, wenn am Ende etwas Zählbares dabei herausspringen soll", sagt der 24-Jährige.
Mit der Superbike-Klasse ist zum Auftakt am Lausitzring die Top-Serie des deutschen Straßenrennsports am Start. In dieser Serie tummeln sich Fahrer, die auf der ganzen Welt zu Hause sind. Das Reglement ist an die Superbike-WM angelehnt, ist in der Superbike-IDM aus Kostengründen allerdings in einigen Punkten an die nationalen Gegebenheiten angepasst. Mit BMW, Ducati, Honda, Kawasaki, Suzuki, Yamaha und den F1-Sidecar-Modellen ist eine große Markenvielfalt an Motorrädern am Start.
Die Sidecars verzeichnen einen Boom. Nachwuchsfahrer wie Kretzer (28) und Lehnertz (24) haben den betagten Altersdurchschnitt in der "Dreirad-Abteilung" beträchtlich gesenkt. Diese Gespanne sind durchweg Prototypen, denen fast alle technischen Freiheiten erlaubt sind. Mit einer Ausnahme: Damit die Kosten nicht explodieren, dürfen sie übers Hinterrad ausschließlich mit homologierten Viertakt-Motorradmotoren angetrieben werden. Auch die erheblich teurere Verwendung von Titan ist bei der Rahmenkonstruktion, der Federung, dem Lenksystem, den Lenkern, Schwing- und Radachsen verboten.

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