Die skandinavische Serie in Wittlich hält

Wittlich · Zum dritten Mal in zwölf Jahren hat eine dänische Mannschaft den "Stelioplast-Cup" in Wittlich gewonnen: Vor insgesamt 1500 Zuschauern setzte sich Europapokalsieger FC Midtjylland im Finale gegen Leipzig mit 23:21 durch.

 Triers Neuzugang Katarina Vojcic (Mitte) war mit 21 Treffern erfolgreichste Mieze in Wittlich. TV-Foto: Funkbild

Triers Neuzugang Katarina Vojcic (Mitte) war mit 21 Treffern erfolgreichste Mieze in Wittlich. TV-Foto: Funkbild

Wittlich. Alles Trommeln half am Ende nicht so viel. Unter dem Motto "Kein Weg zu weit" waren rund 50 Fans aus Leipzig die 600 Kilometer nach Wittlich gekommen, hatten ihre Mannschaft mit Pauken und Trompeten unterstützt. Doch im Finale fehlte den Sachsen die Kraft zum sechsten Turniersieg bei ihrer zwölften Teilnahme beim "Stelioplast-Cup". Stattdessen gab es am Sonntagabend dänischen Jubel. Mit 23:21 (9:10) setzte sich der FC Midtjylland im Finale des bestbesetzten Frauen-Handball-Turniers in Deutschland durch. Der FC hatte als einzige Mannschaft auch alle Partien gewonnen. Leipzig konnte mit Rang zwei gut leben: "Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber wir haben hier eine richtig starke Leistung geboten", sagte der neue Trainer Stefan Madsen. Der Finaleinzug des HCL ist umso höher zu bewerten, da Nationaltorfrau Katja Schülke wegen einer Trainingsverletzung fehlte. Schülkes Pendant im Nationaldress, Sabine Englert, war hingegen einer der Garanten für Midtjyllands Turniersieg, sie wurde völlig verdient auch zur besten Torhüterin gewählt. Eine Ehrung ging dann aber auch an den HCL: Neuzugang Maura Visser wurde zur besten Turnierspielerin gewählt. Sie hatte - wie die ganze Mannschaft - ihr stärkstes Spiel im Halbfinale, als der HCL Champions-League-Sieger Larvik HK mit 30:23 förmlich demontierte. Midtjylland - dritter dänischer Sieger nach Viborg (2005, 2006) in Wittlich - hatte Bayer Leverkusen 25:19 im Halbfinale klar besiegt. Aber wie Leipzig zeigte auch Leverkusen eine starke Frühform, auch wenn es nicht mit dem Podiumsplatz klappte. "Die Mannschaft hat mich selbst überrascht", sagte Trainerin Renate Wolf. Bayer gab den Bronzeplatz gegen den entthronten Turnier-Titelverteidiger Larvik trotz klarer Führung im Spiel um Platz drei (22:24) noch aus den Händen. Auch wenn seine Mannschaft ihren Titel nicht verteidigen konnte, steckt Larviks neuer Trainer Ole Gustav Gjekstrand den Kopf nicht in den Sand: "Erstens stehen wir erst am Anfang der Vorbereitung, zweitens fehlen noch fünf, sechs verletzte Spielerinnen. Wir kommen 2012 gerne wieder." Hinter Leverkusen belegte die britische Nationalmannschaft den fünften Rang. "Wir sind zufrieden", sagte Trainer Jesper Homris, "auch wenn wir uns mehr erwartet hatten." Die Britinnen, die in Wittlich die heiße Phase ihrer Olympia-Vorbereitung für das Heimspiel in London begonnen hatten, verloren beide Vorrundenspiele gegen Leverkusen und Larvik klar und setzten sich dann dank einer Steigerung in der Schlussphase gegen die Trierer Miezen durch, die erneut Letzter wurden (siehe Zusatzbericht). "Das Niveau des Turniers war erneut sehr hoch, obwohl alle Mannschaften erst am Anfang der Vorbereitung stehen", meinte Axel Weinand, sportlicher Leiter des Veranstalters HSG Wittlich. Statistik: Vorrunde: Gruppe A: DJK/MJC Trier - HC Leipzig 14:25 (5:13), Trier - FC Midtjylland 13:25 (8:12), Leipzig - Midtjylland 18:23 (7:11), Gruppe B: Großbritannien - Bayer Leverkusen 18:30 (9:14), Leverkusen - Larvik HK 17:28 (8:15), Großbritannien - Larvik 10:21 (4:13), Halbfinals: Leverkusen - Midtjylland 19:25 (10:15), Leipzig - Larvik 30:23 (17:11), Spiel um Platz fünf: Trier - Großbritannien 25:26 (17:11), Spiel um Platz drei: Larvik - Leverkusen 24:22 (11:12), Finale: Leipzig - Midtjylland 21:23 (10:9)Beste Torschützin: Gitte Brögger (Midtjylland) 24 Tore, Beste Turnierspielerin: Maura Visser (HC Leipzig), beste Torhüterin: Sabine Englert (Midtjylland)

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