"Einfach sensationell"

Nächster Titel für drei "Miezen": Nachdem Nadja Nadgornaja, Kira Eickhoff und Anna Monz im August Juniorinnen-Weltmeister geworden waren, erhielten sie am Freitag die Auszeichnung "Deutschlands Nachwuchssportler" in der Kategorie Mannschaft inklusive je 2000 Euro Preisgeld.

Düsseldorf/Trier. "Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet." Kira Eickhoff war noch zwei Tage nach ihrem großen Auftritt im Abendkleid in den Düsseldorfer Rheinterrassen richtig baff. "Dass wir nominiert worden waren, war schon überraschend, aber das wir dann auch noch gewonnen haben, ist einfach sensationell." Nur acht Spielerinnen aus der Weltmeistermannschaft waren zur Gala der Deutschen Sporthilfe angereist, das Gros mit drei Handballerinnen stellten die "Miezen". "Wir waren richtig aufgeregt", sagte Torfrau Anna Monz, "schließlich standen wir neben Olympiasiegern auf der Bühne". Aber Monz hatte die Wahl zu "Deutschlands Juniorsportler" schon ein bisschen geahnt: "Als wir Donnerstag angereist waren, stellten wir das einzige Team der vier Nominierten. Und als Freitag dann immer noch keine andere Mannschaft erschienen war, konnte man sich schon denken, dass wir gewonnen haben." Und nach dem offiziellen Teil wurde der Titel mächtig gefeiert im Ballsaal: "Wir durften uns schon ein Gläschen Champagner genehmigen", meinte Eickhoff.

Nadja Nadgornaja war beim WM-Titel die erfolgreichste deutsche Torschützin - auch für sie war die Auszeichnung in Düsseldorf etwas Besonderes: "Das war ein Riesenerlebnis, das I-Tüpfelchen auf ein ganz besonderes Jahr. Das werden wir niemals vergessen." Immerhin setzten sich die Handballerinnen auch gegen andere Weltmeister wie den Hockey- oder Ruder-Nachwuchs durch. Aber ihr eigener WM-Titel strahlt für die drei "Miezen" noch heller: "Schließlich wären wir ohne diesen Titel nie nominiert worden", meinte Eickhoff.

Auch ihr "großer Chef" war mächtig stolz: "Dass unsere Juniorinnen gewonnen haben, erfüllt mich mit tiefer Genugtuung. Das ist eine Bestätigung für die erfolgreiche Arbeit, die auch in diesem Bereich geleistet wird", sagte Ulrich Strombach, der Präsident des Deutschen Handball-Bunds, der am Freitag auch in Düsseldorf vor Ort war. In die Lobes-Hymnen stimmt auch "Miezen"-Vorstand Martin Rommel ein: "Das ist eine Riesen-Auszeichnung für die Mädels. Ich hoffe, dass unser Trio dadurch einen weiteren Motivationsschub erhält. Sie haben bei der WM eine sensationelle Leistung abgeliefert. Die Ehrung zeigt, dass der Handball im Aufwind ist." Sein Dank gilt aber auch der HSG Blomberg, von wo Nadgornaja nach Trier gewechselt war, sowie dem Landessportbund, der das gesamte Trierer Nachwuchs-Konzept mit Internat und DHB-Stützpunkt fördert. Eine Bewohnerin des Internats ist Torfrau Monz - für sie freut sich Rommel besonders: "Sie hat einen Riesenaufstieg hinter sich. Vor zwei Jahren gehörte sie nicht einmal zum Nationalteam, heute ist sie Juniorsportlerin des Jahres und spielt bei uns in der Bundesliga." Und die Gelobte blickt schon voraus: "Wir haben so viele Olympia-Teilnehmer getroffen. Da will man natürlich auch irgendwann einmal hin."

Extra

Juniorsportler des Jahres: Die sechsfache Biathlon-Weltmeisterin Magdalena Neuner ist zum zweiten Mal in Folge zur "Junior-Sportlerin des Jahres" gewählt worden. Bei der Kür der besten deutschen Sporttalente kam der U 20-Weltmeister und -Weltrekordler im Stabhochsprung, Raphael Holzdeppe (Zweibrücken), auf Platz zwei. Dritte wurde die Bahnradfahrerin Kristina Vogel aus Erfurt. (BP)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort