Entscheidung über Zukunft der Miezen nächste Woche

Trier · Der Tag X für die Trierer Miezen rückt näher: Am Montag, spätestens Dienstag, gibt der Ligaverband HBF bekannt, welche Vereine eine Bundesliga-Lizenz für die kommende Saison bekommen.

Trier. Man hüllt sich in Schweigen bei diesem brisanten Thema. "Wir beteiligen uns nicht an irgendwelchen Spekulationen. Wir haben alle nötigen Unterlagen abgegeben und warten auf die Entscheidung." Der scheidende MJC-Vorstand Martin Rommel gibt sich bedeckt, was die Lizenzierung der Trierer Miezen für die kommende Bundesligasaison betrifft. "Wir wissen nicht, ob es irgendeinen Trend gibt."
Vor seinem Rückzug nach über 20 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit für die Miezen hofft Rommel darauf, seinen Nachfolgern ein halbwegs bestelltes Feld überlassen zu können. Ob das gelingt, steht Montag oder Dienstag fest, wenn der Ligaverband HBF seine Entscheidung bekanntgibt. Weil HBF-Präsident Berndt Dugall Vereinsmitglied der MJC ist, ist er nicht in die Entscheidungsfindung involviert. Aus Insiderkreisen ist zu hören, dass die Miezen in der ersten und zweiten Liga nicht der einzige Verein mit finanziellen Problemen sind.
Für Aufsehen hatte in diesem Zusammenhang ein Artikel der Celleschen Zeitung gesorgt. Dort wurde Dugall zitiert, dass er bei Absteiger SVG Celle angefragt habe, ob man sich vorstellen könne, weiter in der ersten Liga zu spielen. Als Grund wurde genannt: Ein Erstligist werde keine Lizenz bekommen, der Name des betroffenen Vereins wurde aber verschwiegen. Während Celle abwiegelte und definitiv in der zweiten Liga antreten wird, stellt Dugall klar: "Diese schon vor Wochen erteilte Anfrage war rein prophylaktisch, falls ein Erstligist auf seine Lizenz verzichten oder keine Lizenz erhalten würde." Das Lizenzierungsverfahren in der Frauen-Handball-Bundesliga ist recht einfach: Für die erste Liga muss eine Bürgschaft von 45 000 Euro hinterlegt werden, zudem müssen folgende Zahlungen nachgewiesen werden: Alle Gehaltszahlungen im Kalenderjahr 2011 (für die Miezen als Auflage bis Februar 2012), Zahlungen an Berufsgenossenschaft und Sozialversicherungsträger sowie eine Übersicht aller Lohn- und Lohnnebenkosten für die Spielzeiten 2010/11, 2011/12 sowie die kommende Saison. In Punkt 2.10 beinhalten die Lizenzrichtlinien allerdings auch den Passus, dass von Vereinen "im Falle bestehender Verbindlichkeiten (…) zusätzlich ein maximal auf drei Jahre ausgelegter detaillierter Zahlungsplan vorzulegen" ist.
In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Gespräche der MJC-Verantwortlichen nicht nur mit potenziellen neuen Vorstandsmitgliedern, sondern auch mit Geldgebern - denn der Etat für die laufende Saison (bis 30. Juni) ist nach TV-Informationen noch nicht gedeckt, mehrfach waren Gehälter nicht pünktlich überwiesen worden.
Sollten die Miezen keine Lizenz erhalten, können sie Einspruch einlegen. Sollte dieser Antrag von der HBF wieder abgelehnt werden, ist das Ständige Schiedsgericht die letzte Instanz.Extra

Nicht der Gesamtverein DJK/MJC Trier hält die Bundesligalizenz der Miezen, sondern der DJK/MJC Sportmanagement e.V. ist wirtschaftlicher Träger - vor allem, um Schaden vom Gesamtverein fernzuhalten. Vorstände des Sportmanagement e.V. sind Martin Rommel (noch) und Jürgen Brech. In einer außerordentlichen Sitzung war der Vorstand nach Vorlage von Bilanzen nachträglich entlastet worden, nachdem ihm zunächst die Entlastung verweigert worden war. BP

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