Frauen-Handball: "Kleine Miezen" wollen zurück an die Spitze, aber nicht aufsteigen

Wer holt sich die Meisterschaft in der Frauen-Handball-Regionalliga Südwest? Am Sonntag (15 Uhr, Wolfsberg-Halle) treffen die bislang dominierenden Teams der DJK/MJC Trier II und der HSG Bad Wildungen im direkten Duell aufeinander. Auch wenn die "kleinen Miezen" keine Zweitliga-Ambitionen hegen, wollen sie wieder zurück auf den Platz an der Sonne.

 MJC-Trainerin Elena Verechtchako hofft gegen Bad Wildungen wieder auf den Einsa tz von Judith Derbach (Foto). Ein Nasenbeinbruch hatte die 21-J ährige zuletzt ausgebremst. TV-Foto: funkbild

MJC-Trainerin Elena Verechtchako hofft gegen Bad Wildungen wieder auf den Einsa tz von Judith Derbach (Foto). Ein Nasenbeinbruch hatte die 21-J ährige zuletzt ausgebremst. TV-Foto: funkbild

Trier. Zehn Spieltage in Folge thronte die DJK/MJC Trier II auf Platz eins der Frauen-Handball-Regionalliga Südwest. Die Niederlage beim Zweitliga-Absteiger TSG Ober-Eschbach am vergangenen Wochenende kostete die "kleinen Miezen" Rang eins. Mit einem Sieg im direkten Duell gegen den neuen Spitzenreiter HSG Bad Wildungen können sie sich jedoch wieder ganz nach vorne katapultieren. "Die Niederlage in Ober-Eschbach hat uns wachgerüttelt. Sie hat uns gezeigt, dass wir uns keine Schwächephase erlauben dürfen", sagt Elena Verechtchako, Trainerin der DJK/MJC Trier II.

Die MJC hat sich in dieser Saison bislang besser verkauft, als es die Team-Verantwortlichen erwartet hatten. Möglichst schnell viele Punkte gegen den Abstieg sammeln - so lautete die Devise vor Saisonbeginn. "Dass unser junges Team so weit nach oben kommt, hätten wir nicht erwartet. Kathrin Premm und Sina Rühl, die gerade mal 16 und 17 Jahre alt sind, haben sich zum Beispiel super entwickelt", lobt MJC-Vorstand Martin Rommel.

Kritik von Gegnern, bei den "kleinen Miezen" wirkten stets Erstliga-Akteure mit, prallt an Verechtchako ab: "Spielerinnen wie Caroline Thomas oder Katrin Schneider stehen zwar im Erstliga-Kader. Doch sie sind erst 18 Jahre alt. Sie haben wenig Erfahrung."

Bislang makellose Heim-Bilanz



Trier startete mit einer Niederlage (24:29 bei Germania Fritzlar) in die Saison; seitdem ging das Team aber nur noch zweimal als Verlierer vom Feld. Zu Hause ist die Bilanz bislang makellos: sieben Spiele - sieben Siege.

Auch am Sonntag will die MJC Zähne zeigen, wenngleich der Club im Fall der Meisterschaft vom Aufstiegsrecht keinen Gebrauch machen würde: "Die zweite Liga ist keine Basis, um den talentierten Nachwuchs an höhere Aufgaben heranzuführen. Sie würde nicht in unser Internats-Konzept passen, das mit dem Landessportbund abgestimmt ist. Abgesehen davon wäre die zweite Liga für uns nicht finanzierbar", argumentiert Rommel. Auch Trainerin Verechtchako sagt: "Wir sind mit dem Internat bestrebt, 15- und 16-jährige Handball-Spielerinnen nach Trier zu holen und auszubilden. Für sie wäre der Sprung aus der Jugend in die zweite Liga zu groß. In der Regionalliga können sie sich besser akklimatisieren und etablieren."

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