Früherer Anwurf, längere Party?
Trier · Zu ungewohnter Anwurfzeit - am heutigen Samstag, um 17.30 Uhr - haben es die Trierer Miezen erneut in der Hand, den Bundesliga-Klassenerhalt mit dem Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen vorzeitig unter Dach und Fach zu bringen.
Trier. "Nein, diesen Gedanken hatten wir wahrlich nicht - und das ist auch kein gutes Omen, an so etwas zu denken." MJC-Vorstand Jürgen Brech verneint kategorisch die Annahme, dass die Miezen deshalb ihr heutiges Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen auf 17.30 Uhr vorverlegt haben, um danach den Klassenerhalt länger und ausgiebiger feiern zu können. Vielmehr ist, wie im TV berichtet, der Grund, dass den Handballfans ermöglicht werden soll, nach dem Miezenspiel in der Arena und im Laola noch das DFB-Pokalfinale Bayern München gegen Borussia Dortmund anzuschauen.
Durch diese Vorverlegung ergibt sich aber ein anderer, für die Miezen viel wichtigerer Aspekt: Denn um 17.30 Uhr - also zeitgleich - beginnt auch die Partie zwischen Schlusslicht HSG Bensheim/Auerbach gegen die SSG Bietigheim. Und wenn Bensheim verliert und die Miezen gewinnen, wäre der Klassenerhalt endgültig perfekt. Bleibt der aktuelle Abstand von vier Punkten identisch, weil beide entweder gewinnen, unentschieden spielen oder verlieren, ist der D-Day für die Miezen um eine Woche verschoben - und dann kommt es am 24. Mai um 19.30 Uhr erneut in der Arena zum "Spiel der Spiele" zwischen den Miezen und Bensheim. Aber den Blick nach Bensheim wird es auf der Miezenbank heute nicht geben: "Der Liveticker ist absolut tabu, wir konzentrieren uns nur auf unser Spiel", meint Brech, dessen Zeitschiene wie folgt aussieht: "Spätestens am 24. Mai wollen wir den Abstiegskampf zu unseren Gunsten entschieden haben. Wir wollen das auf dem Feld machen, nicht irgendwie am grünen Tisch - und auch nicht bis zum Wiederholungsspiel in Koblenz warten", ist Brechs klare Devise für den Saison-Endspurt. "Das Thema Koblenz haben wir sowieso erst einmal abgehakt, wir denken nur an Göppingen."
Vergangenen Samstag war das Rheinland-Pfalz-Derby bei den Vulkanladies beim Spielstand von 20:18 für die Gastgeberinnen wegen eines undichten Daches abgebrochen worden. Am Montag hatte die Bundesliga-Spielleiterin Erika Petersen entschieden, dass die Partie am 28. Mai wiederholt wird. Drei Tage später steht dann auch das allerletzte Spiel der Abstiegsrunde für die MJC bei der HSG Blomberg-Lippe an.
"Wir planen für den 24. Mai eine große Party mit den Fans, um den Klassenerhalt zu feiern. Zudem wollen wir dann den Kader für die neue Saison bekanntgeben. Ich hoffe, dass uns die Mannschaft keinen Strich durch die Rechnung macht - aber sie ist äußerst motiviert für das Spiel gegen Göppingen, auch wenn die 45 Minuten in Koblenz mehr Kraft gekostet haben, als man meinen könnte", sagt Brech.
Vor allem die fehlenden Wechselalternativen nach den Ausfällen von Megane Vallet, Silvia Solic oder Maria Kroyer macht den Spielerinnen zu schaffen. Katrin Schneider, Andrea Czanik und Franzi Garcia-Almendaris gehen auf dem Zahnfleisch, sehnen das Saisonende herbei. "Aber sie wissen alle, dass es auch um ihre Zukunft und die Zukunft des Vereins geht, sie werden bis zum Erreichen des Klassenerhalts auf die Zähne beißen", meint der MJC-Vorstand.
Göppingen ist in dieser Saison so etwas wie der Lieblingsgegner der Miezen - in der Normalrunde gab es den ersten Sieg, in der Abstiegsrunde wurde auch bei Frisch Auf (für die es um überhaupt nichts mehr geht) gewonnen, einzig das Auswärtsspiel der Normalrunde wurde verloren. BP
DJK/MJC Trier (Kader): Kockler, Flöck, Vogt - Derbach, Pilmayer, Irsch, Sattler, Kordel, Pötters, Schneider (?), Adeberg, Mohr, Garcia-Almendaris, Czanik, Cabeza