Für 30 Minuten komplett untergetaucht

Trier · 30 lethargische Minuten sorgen für eine Heimklatsche, aber die 1050 Zuschauer in der Arena haben zumindest die nicht alltägliche Zahl von 74 Treffern in 60 Minuten gesehen. Die Trierer Handball-Miezen unterlagen dem VfL Oldenburg mit 31:43 (14:21).

 Gesprächsbedarf hat Miezen-Trainer Jörn Ilper in dieser Szene mit Carolin Schmele. TV-Foto: Sebastian Schwarz

Gesprächsbedarf hat Miezen-Trainer Jörn Ilper in dieser Szene mit Carolin Schmele. TV-Foto: Sebastian Schwarz

Trier. Sie wollten Werbung machen für das vorentscheidende Abstiegsduell am 16. Februar in Koblenz - aber dieses Ansinnen ging für die Trierer Miezen am Samstagabend deutlich daneben. "Das war ein klarer Rückschritt, wir haben 30 Minuten lang komplett durchgehangen", gab Miezen-Vorstand Jürgen Brech nach der 31:43 (14:21)-Heimklatsche gegen den VfL Oldenburg zu.
Die Chance auf einen "Bonuspunkt" gegen den Tabellenvierten war da - auch wenn das Endergebnis dies wahrlich nicht vermuten lässt. Der Knackpunkt waren zwei unnötige und teils unberechtigte Zeitstrafen in Minute 20. Bis dahin hatten die Miezen gut mitgehalten, es stand 11:12 nach einem 0:3-Fehlstart. Aber dann ging gar nichts mehr bei der MJC. Innerhalb von zehn Minuten erzielte Oldenburg eine 9:3-Serie bis zum Halbzeitstand von 14:21. "Aus diesem Tal sind wir 30 Minuten lang nicht herausgekommen. Ich bin komplett enttäuscht", sagte Trainer Jörn Ilper. Teilweise lethargisch, blutleer, emotionslos ergaben sich die Miezen ihrem Schicksal. Und fanden kein Mittel, die Niederländerin Laura van der Heijden zu stoppen, die neun ihrer zehn Tore in Hälfte eins erzielte.
Wer gedacht hätte, die Miezen würden den 1050 Fans in der Arena nach dem Seitenwechsel eine Aufholjagd wie in den Partien gegen Blomberg oder Metzingen liefern, wurde bitter enttäuscht. Nach nur zwölf Minuten war der Abstand beim 19:29 erstmals zweistellig, beim 36:21 führte Oldenburg mit 15 Toren Differenz, der größte Abstand waren 16 Treffer. "Wir wollten schnell und effektiv spielen, ich glaube, das ist uns gelungen", lag VfL-Trainer Leszek Krowicki mit seiner Einschätzung richtig.
Trier bäumte sich nur in den letzten acht Minuten wieder etwas auf, als alles längst gelaufen war. Positiv zu erwähnen ist höchstens die Leistung von Nathalie Adeberg im linken Rückraum. Trotz ihrer sieben Treffer wirkte Carolin Schmele phasenweise entweder übermotiviert oder unkontrolliert. Zudem fand Torfrau Verena Flöck nie ins Spiel, auch wenn Anne Bocka einige Bälle abwehrte, machte sich das verletzungsbedingte Fehlen der zuletzt starken Jessica Kockler enorm bemerkbar.
"Nun haben wir zwei Wochen Zeit, uns für das alles entscheidende Spiel in Koblenz zu fokussieren", gibt Ilper als Motto für die Karnevalswochen aus. "Das müssen wir gewinnen", sagt Brech - und hofft trotz der schwachen Leistung gegen Oldenburg darauf, dass 200 Fans die Miezen ans Deutsche Eck begleiten. Die ersten 100 Fans, die sich anmelden, können dank der Unterstützung der Stadtwerke und des Omnibusbetriebs Becker kostenlos in die Fanbusse einsteigen. Anmeldungen sind über www.trierer-miezen.de möglich.
DJK/MJC Trier: Flöck, Bocka - Zelmel (4), Czanik (3), Schmele (7/1), Vallet (4), Adeberg (6/1), Derbach (3/3), Solic (0), Jelicic (2), Cabeza (2)
VfL Oldenburg: Renner, Wester - Bitter (2), Birke (5), Hetmanek (3/2), Schirmer (5), Wenzl (5), van der Heijden (10/4), Kethorn (4), Neuendorf (4), Winter (5)
Schiedsrichter: Moles/Pittner, Zuschauer: 1050

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