Handball Miezen: Für 60 Minuten 25 Stunden unterwegs

Trier · (BP)  Als Elena Vereschako 1998 zu den Trierer Miezen wechselte, spielte die MJC in der 2. Liga Süd, die weiteste Fahrt war nach Allensbach am Bodensee. Nun, da die 45-Jährige Trainerin der Miezen ist, spielt man in der eingleisigen 2. Liga.

 miezen logo neu 2018

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Foto: MJC

Die weitesten Fahrten sind nach Harrislee (nördlich von Flensburg an der dänischen Grenze) und am heutigen Samstag nach Großröhrsdorf (östlich von Dresden), wo die Rödertalbienen ihren Stock haben.

„Warum kehrt man nicht zurück zur zweigleisigen 2. Liga? Man muss nur mal die Spielerinnen fragen, ob sie 20 Stunden im Bus sitzen wollen für ein Zweitliga-Handballspiel. Das sind keine Profis in der 2. Liga, die müssen solche Touren auch alle noch mit ihrer Arbeit abstimmen. Die, die die eingleisige 2. Liga beschlossen haben, sitzen sicher nicht jedes Wochenende so lange im Bus.“ Heute um 4.30 Uhr fuhr der MJC-Tross in Trier los, um 17.30 Uhr ist Anwurf in Großröhrsdorf, gegen 20 Uhr geht es wieder nach Hause, wieder rund  zehn Stunden im Bus, gegen 5.30 Uhr wird man in Trier zurückerwartet.

Und für was das Ganze? Beim Blick auf die Tabelle könnten die Miezen die Punkte auch per Post schicken. Die MJC als Tabellenletzter, die Rödertalbienen als Bundesligaabsteiger (1:51 Punkte in der Vorsaison) im Mittelfeld – dennoch sieht Ve­reschako eine Chance: „Die Mannschaft hat die spielfreie Woche sehr intensiv trainiert, die Moral stimmt und selbst gegen Tabellenführer Ketsch konnten wir lange Zeit mithalten. Man muss den Hut ziehen, was die Mannschaft leistet. Sie hat sich seit dem Saisonstart weiterentwickelt, bald sind wir hoffentlich da, wo ich hinwill.“

Allerdings wird es heute personell nicht mehr so rosig im ehedem kleinen Kader aussehen: Andrea Czanik konnte nur einmal trainieren, selbst wenn die Kreisläuferin auflaufen sollte, wird sie nicht bei 100 Prozent sein. Und eine Busreise wie diese ist nicht heilungsfördernd für Torfrau Melanie Eckelt, die immer noch an Rückenproblemen laboriert. Definitiv nicht dabei sein wird Dovile Ilciukaite, die mit der litauischen Nationalmannschaft beim WM-Play-off-Vorqualifikationsturnier in der Schweiz weilt, genau wie Rödertals Litauerin Brigita Ivanauskaite. „Rödertal kann das aber dank des größeren Kaders einfacher kompensieren als wir“, sagt Vereschako.

DJK/MJC Trier (Kader): Baranowska, Eckelt - Sattler, Zrnec, Tolic, Szabo, Petrovska, Czanik (?), Simon-Varga, Houben.

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