Handball: Ex-Bundestrainer Armin Emrich lehrt Lehrer in Wittlich

Wittlich · Ein prominenter Dozent, über 30 begeisterte Zuhörer und Mitspieler: Der Handballverband Rheinland hatte Ex-Bundestrainer Armin Emrich für eine Lehrerfortbildung in Wittlich gewonnen.

 Ex-Handball-Bundestrainer Armin Emrich (links) hat in Wittlich eine Lehrerfortbildung in Sachen Handball für Kinder geleitet. TV-Foto: Björn Pazen

Ex-Handball-Bundestrainer Armin Emrich (links) hat in Wittlich eine Lehrerfortbildung in Sachen Handball für Kinder geleitet. TV-Foto: Björn Pazen

Wittlich. Vor sieben Jahren sorgte er für die letzte Medaille des deutschen Frauenhandballs, nun konzentriert er sich mehr auf Trainerausbildung und Nachwuchsförderung: Armin Emrich (63), der sowohl die deutschen Männer (1992/93) als auch die deutschen Frauen (2005 - 2009) trainiert hatte, war am Donnerstag mit seinem Spezialgebiet "Spielend Handball lernen" zu Gast in Wittlich. Und die Zugkraft von Emrich ist ungebrochen: Für die beiden Lehrerfortbildungen in der BBS-Halle und in Mülheim-Kärlich hatten sich 70 Sportlehrer angemeldet.
Emrich, Ex-Nationalspieler und heute Fachleiter Sport beim Schulamt Freiburg, sieht bei diesen Fortbildungen seine Hauptaufgabe darin, alle Kinder - egal ob Vereinsspieler oder Anfänger - zu begeistern. In verschiedenen Übungsreihen gab der Schwarzwälder, der die deutschen Handballerinnen (darunter die Ex-Miezen Anja Althaus und Maren Baumbach) 2007 zu WM-Bronze in Paris geführt hatte, praxisnahe Beispiele, an deren Ende immer das Spiel steht. "Diese Übungen können in allen Altersgruppen angewendet werden", sagt Emrich - und die Lehrer sogen förmlich auf, wie man Handball im Schulsport eine größere Bedeutung verschaffen kann. "Kennt man einen Sport nicht aus der Schule, gibt es nur wenige Möglichkeiten, ein Kind für den Verein zu gewinnen", meint Emrich.
Zu Beginn der Fortbildung gab es weiteren prominenten Besuch und eine besondere Form des Handballs in Wittlich: Ciz Schöneberger, Managerin von Ex-Handballstar Stefan Kretzschmar, stellte den Lehrern "Goalcha" vor, eine speziell für Kinder und Jugendliche entwickelte Straßenvariante des Handballs. Kretzschmar und der Däne Lasse Boesen haben "Goalcha" und den dazugehörigen Ball, den man nicht prellen kann, entwickelt und bewerben das Projekt jetzt bundesweit. Es geht dabei weniger um den Wettkampfgedanken, als um Spaß, deswegen kann man "Goalcha" sogar ohne Tor spielen.
Insgesamt erhielten die rund 40 Lehrer also viele Einblicke, um Handball attraktiv und erfolgreich in den Unterricht einzubauen - damit es auch künftig neue Talente gibt. BP