Handball: Miezen stellen sich nach 30:43-Niederlage der Kritik

Trier · Den Blick nach vorne gerichtet, aber die eigenen Schwächen nicht aus den Augen verlieren - so haben die Trierer Miezen die 30:43-Niederlage gegen Buxtehude aufgearbeitet. Trainer Ilper moniert vor allem die fehlenden Emotionen.

 Carolin Schmele.TV-Foto: Hans Krämer

Carolin Schmele.TV-Foto: Hans Krämer

Trier. Eines kann man den Miezen nicht nachsagen - dass sie ihre Leistung beschönigen oder um den heißen Brei reden. "129 Gegentore in drei Spielen habe ich noch nicht erlebt. Das war nix", meinte Carolin Schmele. Die Rückraumspielerin war bei der 30:43-Niederlage gegen Buxtehude mit sieben Treffern wieder beste MJC-Torschützin, ließ aber erneut einige Chancen liegen. "In den ersten 20 Minuten haben wir neben uns gestanden", sagte Judith Derbach, die wie Schmele nach der Pause - als alles entschieden war - besser traf und am Ende auf fünf Tore kam.
Diese ersten 20 Minuten waren der Knackpunkt. "Ich hatte die Spielerinnen darauf eingeschworen, dass Buxtehude in genau diesen 20 Minuten Gas geben wird. Und dann liegen wir direkt 0:4 und 4:12 hinten", ärgerte sich Trainer Jörn Ilper. Und der macht die erneute deutliche Niederlage an zwei Faktoren fest: "Wir haben zu wenige Emotionen gezeigt, und im Gegensatz zu Buxtehude im Angriff zu viele falsche Entscheidungen getroffen."
Eine Spielerin nahm Ilper aus: Linksaußen Lena Zelmel (19), die vor allem aus dem Rückraum Akzente setzte. "Es lief ganz gut von beiden Positionen, aber insgesamt kann es jetzt nur besser werden. Die Spiele gegen Leipzig, Erfurt und Buxtehude waren für uns zum Lernen, genau wie die Partie am Sonntag in Oldenburg. Dann müssen wir aber gegen Aufsteiger Weibern punkten. Vor allem in der Abwehr müssen wir uns steigern", meint Zelmel.
Wie alle setzt die sechsfache Torschützin große Hoffnungen auf die neue Serbin Miroslava Jelicic, die am Mittwochabend auf der Bank saß und in Oldenburg laut Ilper zu Kurzeinsätzen kommen soll: "Erstens haben wir dann endlich eine Linkshänderin, zweitens hilft sie uns mit ihrer Erfahrung weiter und drittens haben wir dann eine weitere wichtige Option." Eines stellt Zelmel auch im Namen der Mannschaft klar: "Auch wenn wir jetzt dreimal klar verloren haben, lassen wir die Köpfe nicht hängen. Wir mussten angesichts des Auftaktprogramms mit solchen Ergebnissen rechnen."
Für Ilper steht nach dem Spiel bei Pokalsieger Oldenburg "die zweite Vorbereitung" an: "Nun ist der Kader komplett, am 10. Oktober gegen Weibern werden wir unser System anders präsentieren. Ich habe auch gegen Buxtehude schon gute Ansätze gesehen." Lob gab es vom Gegner: "Ich habe Respekt vor dem, was Jörn Ilper hier mit guter Arbeit in Trier aufbaut. Seine Mannschaft hat gekämpft", meinte Buxtehudes Trainer Dirk Leun. BP

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