Handball: Miezen verpassen Sensation um Haaresbreite

Trier · Fünf Spieltage vor Saisonende ist der Vorsprung der Miezen auf den Abstiegsplatz auf einen Zähler geschrumpft. Trier verlor trotz einer tollen Leistung 30:32 (20:17) gegen den Tabellendritten VfL Oldenburg, während Celle remis gegen Bad Wildungen spielte.

Es gab keine Kamelle für die wacker kämpfenden Katzen, die eine Halbzeit mit dem Tabellendritten VfL Oldenburg Katz‘ und Maus gespielt hatten. Die Trierer Miezen waren nur Nuancen von der Mega-Sensation entfernt, boten wie schon gegen Leverkusen einem Topteam 50 Minuten lang Paroli - um am Ende erneut mit leeren Händen da zu stehen. Das 30:32 war nur der eine bittere Teil des Fastnachts-Wochenendes, der andere war das 25:25 des Tabellenletzten SVG Celle gegen Bad Wildungen. Nach dem ersten Zähler der Saison liegen die Niedersachsen nur noch einen Punkt hinter den Miezen. Somit läuft alles auf den großen Abstiegs-Showdown an Ostersamstag in Celle hinaus, wenn auch die Triererinnen am 10. März noch ein Heimspiel gegen Bad Wildungen haben. "Dieses Spielmüssen wir gewinnen, uns bleibt nichts anderes übrig", sagte MJC-Trainer Dago Leukefeld, der zugab: "Ich bin total enttäuscht, dass wir gegen Oldenburg nicht gepunktet haben.

Die Miezen waren vor der Pause nicht wiederzuerkennen im Vergleich zu den vergangenen Auftritten. Spielerisch enorm verbessert, torgefährlich und als Mannschaft trat die MJC auf, verblüffte - wie schon in der Vorsaison - den VfL und hatte zur Pause schon genau so viele Tore erzielt wie eine Woche zuvor in 60 Minuten gegen Buxtehude.

Einziges Manko war die Abwehr, die teilweise zu passiv war und sich nicht energisch genug den Oldenburgerinnen entgegen stellte. Dennoch lagen die Miezen die kompletten 30 Minuten in Führung, selbst eine frühe Auszeit beim 8:7 (11.) konnte die Lebensgeister der defensivschwachen Gäste nicht erwecken. Zur Freude der nur rund 450 Fans, die allerdings eine tolle Stimmung fabrizierten, baute die MJC den Vorsprung auf sensationelle 19:14 (26.) aus - auch wenn der VfL bis zur Pause auf 17:20 verkürzte, war es die beste Halbzeit der gesamten Saison, vor allem von Kreisläuferin Nadine Rost und der auch in der Schlussphase starken Jasmina Radojicic (acht Tore).

Doch nach dem Seitenwechsel und einer mehrminütigen Unterbrechung, weil die Hallenuhr streikte, verloren die Miezen den Faden. Nach elf Minuten erzielte die MJC ihren ersten Treffer - auch weil Oldenburg viel aggressiver verteidigte. Und Trier musste sich bei den Gästen und deren Konfusion im Angriff bedanken, dass sie immer noch führten, in der 43. Minuten immerhin noch mit 23:20 - auch wenn die ersten Miezen bereits mit Krämpfen auf dem Boden lagen. Nach 48 Minuten war es dann geschehen, Oldenburg glich beim 24:24 aus, ging drei Minuten später beim 26:25 erstmals in Führung.

Aber angepeitscht von den lautstarken Zuschauern blendeten die Miezen ihre schwindenden Kräfte aus, zeigten eine tolle Moral. Doch als Maike Schirmer 90 Sekunden vor Ende zum 31:29 traf, lief Trier die Zeit davon, der nächste Wurf vergeben - und die unglückliche Niederlage besiegelt. "Schnell vergessen und abhaken", war der Kommentar von Gästetrainer Leszek Krowicki, der zwei glücklich Punkte mitnahm.

DJK/MJC Trier: Djeric, Monz, Kockler - Wilamowska (4), Vojcic (4/3), Zelmel (1), Premm (2), Schmele (3), Vallet (0), Arnosova (2), Radojicic (8), Lennartz (0), Rost (5), Solic (0)

VfL Oldenburg: Renner, Wester - Badenhop (1), Neßlage (0), Hetmanek (0), Schirmer (2), Wenzl (2), Abbingh (3), van der Heijden (9),Kethorn (5), Neuendorf (3/1), Geschke (7), Barger (0), Winter (0)

Zuschauer: 500

Schiedsrichter: Dinges/Kirsch