"Hauptsache gewonnen"

TRIER · Handball: Miezen wahren mit Kraftakt über Mainz den dritten Rang.

TRIER Die Treverer Teufel hatten an diesem Wochenende gut lachen. Der FCK-Fanclub von der Mosel feierte am Freitag erst den 1:0-Heimsieg gegen Würzburg auf dem Betzenberg und peitschte am Sonntag auch noch die Miezen nach vorne - als Gäste der Handballerinnen. 26:23 (13:12) hieß es am Ende einer teilweise chaotischen, am Ende aus Trierer Sicht aber erfolgreichen Partie gegen die FSG Mainz 05/Budenheim, und auch Kaiserslautern-Fans schmecken Siege gegen Mainz bekanntlich am besten."Ich bin richtig sauer. Das Einzige, was mich freut, sind die zwei Punkte", sagte MJC-Trainerin Cristina Cabeza. Vor allem die hohe Fehlerquote ihrer Mannschaft stand im Zentrum ihrer Kritik: "Wir haben eine viel erfahrenere Mannschaft als Mainz, zudem fehlten bei den jungen Gästen viele Spielerinnen. Das müssen wir viel deutlicher für uns entscheiden", meinte die Spanierin. In die gleiche Kerbe schlug auch Kreisläuferin Andrea Czanik: "Hauptsache gewonnen. Gegen eine Mannschaft wie Mainz hätte ein Sieg mit zehn Toren herausspringen müssen, aber wir hatten keinen Spielfluss und zu viele Fehler." Trotz aller Selbstkritik - durch den Erfolg haben die Miezen den dritten Tabellenlatz verteidigt.Unter den rund 850 Zuschauern beim Landesderby gab es neben Fußball- und Rollis-Fans ein selten gesehenes Promi-Aufkommen mit Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe, Lotto-Geschäftsführer Jürgen Häfner, Stadtwerke-Chef Dr. Olaf Hornfeck oder Triers Sparkassen-Vorstandschef Günter Passek. Und die Wirtschaftsführer sahen eine anfangs wie entfesselt aufspielende Miezen-Mannschaft, die ohne Melanie Eckelt, Ramona Constantinescu und Shenia Knoroz antreten musste. Jessica Kockler - am Sonntag einzige MJC-Torfrau - hatte ihren Kasten quasi vernagelt, Mainz gelang in der Offensive fast gar nichts. Und so lagen die Miezen trotz einer großen Hektik und vielen Fehlpässen mit 6:2 in Front, bereits fünf verschiedene Spielerinnen hatten da getroffen. Doch plötzlich folgte ein unerklärlicher Bruch im Spiel der Gastgeberinnen. Die Mainzer Abwehr stand kompakter, Trier leistete sich noch mehr Fahrkarten, der Vorsprung schmolz Tor um Tor. Beim 10:10 hatte die FSG ausgeglichen, ging dann sogar zweimal in Führung. Dank einer Auszeit von Trainerin Cabeza schaffte es die MJC zumindest wieder, zur Pause mit 13:12 die Oberhand zu haben. In der zweiten Hälfte dauerte es lange, bis die Miezen sich entscheidend absetzten. Ein Knackpunkt waren drei Treffer in Folge nach dem 17:18, ein weiterer das Tor zum 23:20 der starken Slowenin Maja Zrnec. Und nach einigen weiteren Kockler-Paraden, sehenswerten Treffern von Linsey Houben (insgesamt sieben Tore) und dem 25:21 war die Messe schließlich gelesen - obwohl Trier quasi mit nur sieben Feldspielerinnen durchspielte. DJK/MJC Trier: Kockler, Petrovska (n.e.), Greinert (n.e.), Sattler (0), Houben (7), Czanik (2), Müller (2), Weibelova (6), Zrnec (4/1), Simon Varga (3/2), Welter (2) - Beste Werferin Mainz: Gerich (10/6)

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