(BP) Die Stimmung im Training ist gelöst, die Anspannung durch die finanzielle Schieflage des Vereins bei den Spielerinnen nicht spürbar. Die Miezen haben ein Ziel: "Wir können den Klassenerhalt noch schaffen", sagt die niederländische Kreisläuferin Tessa Cocx vor dem Rückrunden-Auftakt heute (Anwurf: 19.30 Uhr) bei Bayer Leverkusen. Nachdem sich in den vergangenen Wochen alles um die Finanzen drehte (der TV berichtete), soll nun der Handball wieder im Vordergrund stehen. "Natürlich haben wir uns viele Gedanken gemacht, als die Gehälter nicht gezahlt wurden, aber jetzt bin ich froh, dass es auf dem Feld weitergeht. Wir als Mannschaft werden alles geben, um Fans und Sponsoren zu motivieren, uns zu unterstützen. Ich habe wieder richtig Bock auf Handball", sagt Cocx.

Zwischen dem 29. Dezember und dem 8. Januar warten gleich vier Partien auf die MJC, für die Niederländerin eher positiv als negativ: "Dann sind wir auch direkt richtig drin, auch wenn unser Problem natürlich der kleine Kader ist." Die heutige Partie bei Vizemeister Leverkusen sieht Cocx als Aufgalopp für das vielleicht wichtigste Spiel der gesamten Saison am Sonntag (16 Uhr, Arena) gegen Schlusslicht Bietigheim: "Es ist gut, dass wir uns vor dieser entscheidenden Partie einspielen können. Vielleicht gelingt uns ja sogar eine Überraschung bei Bayer, ein unverhoffter Bonuspunkt wäre doch ein toller Start."

Im Hinspiel hatte die MJC bis zur 45. Minute mitgehalten, war dann an Nationaltorfrau Clara Woltering gescheitert - und am Ende stand gleich am ersten Spieltag eine deftige 22:31-Heimniederlage auf der Anzeigetafel. Im Bayer-Team - derzeit Dritter mit zwei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Erfurt - stehen in Anne Jochin, Steffie Egger und Laura Steinbach drei Ex-Miezen. "Leverkusen ist ganz klarer Favorit", sagt MJC-Trainer Thomas Happe, in dessen Mannschaft Silvia Solic und Toni Pütz weiter angeschlagen sind.

Die katastrophale Hinrunde mit 2:18 Punkten haben er und seine Spielerinnen abgehakt. "Schlechter geht es nicht mehr, häufiger verlieren können wir nicht mehr. Wir haben oft gezeigt, dass wir mithalten können, aber das äußert sich eben nicht in Punkten", sagt Tessa Cocx: "Wir müssen in den ausstehenden Begegnungen alles, was wir können, über 60 Minuten umsetzen und vielleicht auch einmal ein bisschen Glück haben." Ihr Ziel: "In Leverkusen Selbstvertrauen holen, um Bietigheim am Sonntag aus der Arena zu schießen."

Auch der Vorstand hofft im Auftakt-Doppelpack auf ein positives Signal von der Mannschaft - aber auch aus dem Umfeld: "Am Sonntag gegen Bietigheim muss die Arena voll sein. In dieser Partie können die Trierer Zuschauer zeigen, was ihnen an den Miezen liegt", sagt Vorstand Martin Rommel, der die am Montag im TV veröffentlichte Etatgröße von 250 000 Euro revidierte: "Das Budget ist höher, liegt im mittleren sechsstelligen Bereich."

DJK/MJC Trier (Kader): Monz, Vogt - Arnosova, Derbach, Popovic, Schneider, Pütz (?), Solic (?), Karsten, Premm, Vallet, Lennartz, Cocx