Trier. Mitunter wiederholt sich Geschichte eben doch. Gegen Frisch Auf Göppingen zelebrierten die Trierer Bundesliga-Handballerinnen im Jahr 2000 in ihrer langjährigen Heimathalle auf dem Wolfsberg ihre letzte Begegnung in der zweiten Handball-Bundesliga und schritten anschließend zur großen Meisterschafts-Sause. 14 Jahre später vermieden sie gegen den gleichen Gegner (allerdings in veränderter personeller Besetzung) den endgültigen Sturz zurück in die Zweitklassigkeit. Nach dem hart erkämpften 27:25 und der gleichzeitigen Niederlage des Tabellenletzten Bensheim/Auerbach blickt die DJK/MJC Trier damit der 15. Erstliga-Saison in Folge entgegen. Dementsprechend ausgelassen ging es nach dem Schlusspfiff zu. Die spanische Trainerin Christina Cabeza Gutierrez musste die obligate "Kopfwäsche" weder mit bajuwarischem Weißbier oder mittels eines nordspanischen Rioja Tempranillo, sondern mit prickelndem Mosel-Winzersekt über sich ergehen lassen. Sie und ihre Trainerkollegin Jana Arnosova waren gleichermaßen emotional: "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ihr habt uns durch die letzten Minuten getragen. Vielen, vielen Dank!", wandte sich Arnosova an das verzückte Publikum. Bescheidene Heldin

"Jessi hat der Mannschaft die notwendige Stabilität verliehen, und alle haben sich noch einmal mit vollem Einsatz in dieses Spiel reingekniet", flocht Arnosova für Torhüterin Jessica Kockler einen ganz besonderen Siegeskranz. Mit zwei gehaltenen Siebenmetern und zahlreichen großartigen Reflexen aus kürzester Distanz hielt die Keeperin ihre Farben immer dann im Spiel, wenn sie wieder einmal das Weiße im Auge des Gegners erblickte. "Ich war nur ein Teil der Truppe. Möglich gemacht haben es alle zusammen", gab sie sich später bescheiden. Für das Team hinter dem Team kommt es in den kommenden Tagen darauf an, die personellen Weichen für die 15. Bundesliga-Saison in Folge zu stellen. "Wir mussten in den vergangenen Wochen und Monaten zweigleisig planen, weil wir nicht wussten, in welcher Liga wir spielen. Das steht jetzt zwar fest, aber die Zeit ist schon sehr weit fortgeschritten", sagt MJC-Vorstand Jürgen Brech, der aber auch bekräftigt, dass "wir nicht untätig waren und etliche Gespräche geführt haben und auch schon personelle Entscheidungen gefallen sind." Genaueres über die Zusammensetzung des Kaders und des Trainerteams will der Verein bei einer Fete mit Livemusik nach der Partie am kommenden Samstag zu Hause gegen Absteiger Bensheim/Auerbach bekanntgeben. Brech: "Diesen Abschluss hat sich die Mannschaft gemeinsam mit den Fans wahrlich verdient. Wenn man bedenkt, dass wir ja quasi als neu zusammengestellte Zweitliga-Mannschaft nachgerückt sind, dann ist dieser Auftritt aller Ehren wert - sportlich wie menschlich." DJK/MJC Trier: Kockler (1), Vogt, Flöck - Pötters, Irsch, Sattler. Garcia-Almendaris (5), Mohr, Schneider (7 /1), Czanik (2), Adeberg (7), Pilmayer (4), Kordel, Derbach (1), Cabeza Gutierrez Schiedsrichter: Dinges/Kirsch - Zuschauer: 742