Katzenjammer bei den Trierer Miezen

Trier · Fünfte Niederlage in Folge, vorletzter Tabellenplatz, das Rheinland-Pfalz-Derby zum ersten Mal verloren - die Trierer Miezen trauern nach dem absolut vermeidbaren 28:29 gegen Weibern/Koblenz verlorenen Punkten nach.

Trier. Verena Flöck stand kurz vor der innerlichen Explosion: "Da hat gar nichts geklappt. Da stehst du hinten, gibst dein Bestes, und vorne geht gar nichts." Unglaubliche 18 Würfe von Aufsteiger Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern hatte die Miezen-Torfrau am Mittwoch abgewehrt - was normalerweise die absolute Garantie für einen Sieg ist. Doch am Ende jubelten die Eifeler über ihren ersten Sieg überhaupt gegen die Miezen, die erstmals auf einen Abstiegsplatz zurückgefallen sind. Die Partie gegen Weibern sowie viele Ex-Miezen war von der MJC als "das wichtig ste Spiel der Saison mit absoluter Siegpflicht" ausgerufen worden, am Ende gab es Katzenjammer. "Alles hat gestimmt: Wir hatten fast 1500 Zuschauer, so viele wie fast noch nie bei einem Mittwochsspiel, die Stimmung war super - aber dann haben wir es vermasselt", meinte MJC-Vorstand Jürgen Brech.
Noch weiter ging Trainer Jörn Ilper: Nach einem finalen Fehlwurf von Carolin Schmele, die zwar beste Trierer Torschützin mit sieben Treffern war, sich aber eine Vielzahl von Fehlern leistete, sprang Ilper wie wild von der Bank auf, war richtig sauer. Noch eine Stunde nach dem Abpfiff sagte er: "Das war der Horror, das war so unnötig. Wir haben uns wieder so viele individuelle Fehler erlaubt." Weibern sei eingespielter gewesen, aber "wir haben eigentlich die individuell besseren Spielerinnen. Nur was wir daraus gemacht haben, war teilweise unterirdisch", sagte der Trainer, der sich vor allem über drei Phasen aufregte: Erstens der Start mit 1:4 ("viel zu hektisch und nervös"), dann die Phase, als Trier die Partie vor der Pause beim 13:11 gekippt zu haben schien, dann aber fünf Treffer in Serie zum 13:16-Halbzeitstand kassierte, und schließlich die Zeit, als die MJC nach der Pause einen Fünf-Tore-Rückstand aufgeholt hatte, die Partie aber nicht kontrollieren konnte - vor allem wegen fehlender taktischer Disziplin.
Schon am Samstag geht es weiter - mit der weitesten Auswärtsfahrt der Saison nach Frankfurt/Oder. "Die werden wir zu intensiven Videostudien nutzen", kündigt Ilper an. Und Verena Flöck will nun eben dort glänzen: "Weibern war gestern, jetzt gibt es nur den FHC. Und irgendwann kommt ja auch das Rückspiel des Derbys." Auf das wird sich auch Ex-MJC-Trainerin Ildiko Barna freuen, die überglücklich über den "Sieg im Vier-Punkte-Spiel" war. BP

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