"Kein Wettbewerber der Eintracht"

Trier · Basketball-Bundesligist TBB Trier hat die Chance, nach sieben Jahren wieder einmal in die Play-offs einzuziehen. Das neue sportliche Konzept um Trainer Henrik Rödl ist bis dato aufgegangen. TBB-Vorstand Sascha Beitzel und Aufsichtsrats-Chef Ralph Moog sagen im TV, woran jenseits des Parketts gearbeitet wird.

 Sportlich läuft es für TBB-Trainer Henrik Rödl und sein Team nach Maß. Am Sonntag gastiert Phoenix Hagen in der Arena. TV-Foto: Willy Speicher

Sportlich läuft es für TBB-Trainer Henrik Rödl und sein Team nach Maß. Am Sonntag gastiert Phoenix Hagen in der Arena. TV-Foto: Willy Speicher

 Der TBB-Aufsichtsratsvorsitzende Ralph Moog (links) und Vorstand Sascha Beitzel. TV-Foto: Andreas Feichtner

Der TBB-Aufsichtsratsvorsitzende Ralph Moog (links) und Vorstand Sascha Beitzel. TV-Foto: Andreas Feichtner

Was läuft gut - und was muss besser werden? Die TBB-Chefs über

die Play-off-Chancen:

Die TBB liegt derzeit auf Platz neun - allerdings mit genauso vielen Siegen wie der Tabellensiebte Bonn. "Wir haben gute Aussichten, die Play-offs zu erreichen. Entscheidend werden die nächsten Spiele sein. Wir sollten das Ziel haben, die nächsten Heimspiele gegen Hagen und Bremerhaven zu gewinnen", sagt Moog. Aus finanzieller Sicht könnten die Play-offs zwar ein Zuschussgeschäft sein, bestätigt Vorstand Sascha Beitzel ("Wenn wir nur ein Heimspiel haben sollten, zahlen wir drauf"). Die Play-off-Teilnahme würde auch die Erwartungshaltung für die nächste Saison ungemein wachsen lassen. Aber das fällt fast schon in die Kategorie Luxus-Problem. Moog: "Allein schon die Tatsache, dass wir über die Play-offs sprechen, ist ein Erfolg und zeigt, dass unser Konzept funktioniert".

die Finanzen:

Die Saison 2010/11 ist die erste unter dem Dach der Treveri Basketball AG. Der vorige Lizenznehmer, die TBB GmbH, hatte zuvor über mehrere Jahre ein Minus von bis zu 300 000 Euro pro Saison eingefahren. Die AG war mit dem Ziel angetreten, ohne Minus aus der Saison zu gehen. Das wird in dieser Spielzeit voraussichtlich nicht klappen, sagt Moog: "Das wird schwer werden. Wegen der Vorfälle im letzten Jahr haben wir noch die eine oder andere Kündigung reinbekommen (Anm. der Red.: Die Affäre um eine gefälschte Spielerunterschrift hatte im Sommer/Herbst 2010 für Wirbel gesorgt). So kann es durchaus sein, dass wir eine Unterdeckung haben werden." Wie hoch die sein könnte? Da bleibt Moog vage: "Sie wird im beherrschbaren Rahmen bleiben." Das Ziel sei es, sich auf Dauer vernünftig in der Liga zu finanzieren.

die Saison 2011/12:

Elf Siege hat die TBB bereits errungen - in keiner Phase der Saison konnte Abstiegsangst wachsen. Bis zum 15. März muss die TBB die Lizenzierungsunterlagen für die nächste Saison einreichen. Angepeilt wird, dass das Budget wie in der laufenden Saison bei 1,8 Millionen Euro liegen soll. "Aber uns bleibt dann noch fast ein ganzes Jahr, um diesen Betrag noch aufzustocken", sagt Beitzel.

Das personelle Gerüst steht bereits: Neben Trainer Henrik Rödl haben unter anderem auch Philip Zwiener, Maik Zirbes, Oskar Faßler und Dragan Dojcin einen Vertrag über die aktuelle Saison hinaus. Zwei Spieler aus der Startformation sind nur bis zum Saisonende an Trier gebunden - Dru Joyce und Barry Stewart. Laut Moog laufen bereits "informelle Gespräche".

das Marketing und mehr:

Unabhängig vom Sportlichen konzentriert sich die TBB derzeit auf drei Projekte. Nummer eins: Mehr Erleben rund um die Spiele, vorher, nachher und während der Pausen. "Wir sehen uns im Wettbewerb zu anderen Unterhaltungsangeboten - und nicht so sehr als direkten Wettbewerber zur Eintracht oder zu den Miezen", sagt Moog. "Das zweite Projekt ist es, unsere Präsenz und Reichweite zu erhöhen und neue Zielgruppen in die Halle zu bekommen." Dazu seien Promotionteams unterwegs, zudem wurde die Banner-Werbung verstärkt. Punkt drei sei der "Marken-Relaunch", der laut Moog ab Ende Februar kommuniziert werden soll.

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