Handball Zu viele Gegentore, kaum Selbstvertrauen

BEYERÖHDE/TRIER · Klatsche für die Miezen: Trierer Handballerinnen taumeln nach 28:43 beim TV Beyeröhde der Abstiegszone entgegen. Nächsten Samstag wartet nun das Vier-Punkte-Spiel gegen den Tabellenletzten.

28 Tore in einem Auswärtsspiel zu erzielen ist keine so schlechte Ausbeute in der 2. Frauen-Handball-Bundesliga. Wenn man aber auf der anderen Seite des Feldes 43 Gegentreffer erzielt, zeugt das von einer eklatanten Abwehrschwäche und wirft Fragen auf. Und die Antworten darauf müssen die Spielerinnen und Verantwortlichen der DJK/MJC Trier schnell finden, denn so langsam wird die Lage der Trierer Miezen ungemütlich und ernst.

Das 28:43 (10:21) beim TV Beyeröhde am Samstagabend war ein erneuter Schuss vor den Bug der Miezen, die nach nun vier Niederlagen in Folge nun in Richtung Abstiegskampf taumeln. Nur gut, dass nach dieser Saison nur zwei Mannschaften in die 3. Liga absteigen müssen (siehe Extra). Am Fastnachtssamstag - bereits um 15 Uhr - geht es in der Arena gegen den Tabellenletzten HCD Gröbenzell, der im Gegensatz zur MJC am Samstag gewann (26:25 gegen Nürtingen). „Das ist definitiv ein Vier-Punkte-Spiel für uns. Das müssen wir gewinnen“, sagte MJC-Trainer Andy Palm, und ergänzt: „Mit dem Potenzial, das diese Mannschaft hat, dürfen wir eigentlich nicht da unten drin stehen.“

Der Belgier gibt zu, dass er „die Klatsche von Beyeröhde auf der Heimfahrt am Samstagabend erstmal sacken lassen musste“, denn mit solch‘ einem Resultat hatte er wahrlich nicht gerechnet: „Anfang Dezember hatten wir im Hinspiel zuhause noch 31:31 gegen Beyeröhde gespielt - und nun so etwas.“ Seine Generalkritik, auch wenn er einige gute Phasen seiner Mannschaft sah: „Wir haben viel zu viele Gegentore gefangen und zudem auch im Angriff viel zu viele technische Fehler gemacht. Das ist alles eine Frage des derzeit fehlenden Selbstvertrauens.“

Von der ersten bis zur letzten Minuten waren die Miezen, bei denen Joline Müller nach mehreren Kurzeinsätzen ihr „echtes Comeback“ feierte, beim TV Beyeröhde chancenlos - das Desaster ging schon mit einem ganz schwachen Start los. Bereits nach sieben Minuten nahm Palm seine erste Auszeit, da lag die MJC mit 1:6 hinten. Doch es änderte sich nichts: Die Gastgeberinnen setzten sich auf 12:4 ab, hatten die Partie spätestens beim ersten Zehn-Tore-Abstand (16:6) in der 23. Minute entschieden. „Denn Start haben wir total verpennt, und als wir mit zehn hinten lagen, war es auch schwer, zurückzukommen - auch weil Beyeröhde das Tempo bis zum Schluss hoch hielt“, sagte Palm.

Bis zur Pause hatte die MJC-Abwehr bereits 20 Treffer kassiert, und auch nach dem Seitenwechsel spielte die Mannschaft aus Wuppertal Katz‘ und Maus mit den Miezen. Vor allem Pia Adams und Melina Fabisch (zusammen 22 Treffer) bekamen die Triererinnen nie unter Kontrolle, die MJC ergab sich ihrem Schicksal, lag zehn Minuten vor dem Ende beim 21:36 gegen den torhungrigen TVB erstmals mit 15 Treffern Differenz hinten.

Von seiner Kritik nahm Palm nur Rückkehrerin Müller und die Belgierin Aaricia Smits (fünf Tore) aus. Die hatte die Luxemburgerin Tine Welter auf Rechtsaußen ersetzen müssen. Die Sportsoldatin hatte sich beim Wehrdienst eine Handverletzung zugezogen und war kurzfristig ausgefallen. „Es ist nur eine Prellung, so dass wir hoffen, dass Tine am Samstag wieder mit dabei ist.“

DJK/MJC Trier: Eckelt, Minami - Petrovska (1), Sattler (1), Houben (3), Czanik (5), Tolic (3), Smits (5), Müller (4/1), Szabo (6), Zrnec (0) - Beste Torschützinnen TV Beyeröhde: Adams (12/1), Fabisch (10)

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