Lange Gesichter

Sie standen kurz vor der Sensation, aber am Ende schieden die Miezen durch das 22:25 in Buxtehude im Pokal aus. Doch der Blick geht jetzt schon auf die Bundesliga-Partie in Leverkusen am Sonntag.

Trier. 600 Kilometer nachts auf deutschen Autobahnen können ganz schön lang werden, wenn man sich immer wieder die Frage stellt: "Warum haben wir eigentlich verloren?" So ging es den Miezen, die am Donnerstagmorgen um 5.30 Uhr wieder Trier erreicht hatten. Mit im Gepäck eine unglückliche 22:25 (13:10)-Niederlage im DHB-Pokal-Viertelfinale in Buxtehude. "Die Stimmung im Bus war wahrlich am Boden", sagt Lydia Jakubisova, mit sieben Toren abermals erfolgreichste Torschützin der MJC.

Viele Kleinigkeiten führen zur Niederlage



Trainer Thomas Happe, der in seiner ersten Reaktion nach dem Pokal-Aus die Schiedsrichter als Haupt-Verantwortliche ausgemacht hatte, fand gestern auch andere Gründe dafür, dass die Miezen knapp das Final-Four in Riesa verpasst hatten: "Wir haben vier Siebenmeter verworfen, zudem andere glasklare Chancen nicht genutzt. Das summierte sich am Ende." Das sieht Jakubisova ähnlich: "Es waren viele Kleinigkeiten, die zur Niederlage führten. 50 Minuten hatten wir das Spiel bestimmt, am Ende stehen wir leider wieder mit leeren Händen da. Ich bin wirklich sehr traurig."

Was man den Triererinnen aber auf jeden Fall attestieren muss, ist eine erneute Leistungssteigerung. "Wir haben bei einem Topteam der Liga lange Zeit mitgehalten, waren kurz vorm Sieg. Das gibt uns Hoffnung für die beiden noch ausstehenden Liga-Partien", sagt Happe, der ein Sonderlob an Jakubisova verteilte: "Sie spielt seit Wochen auf einem Top-Niveau, absolut konstant stark." Dabei steht derzeit nicht fest, ob die Slowakin auch in der kommenden Saison in Trier bleibt: "Es gab Gespräch mit dem Vorstand, und ich stehe kurz vor einer Entscheidung. Aber was ich mache, sage ich noch nicht", meinte Jakubisova vielsagend.

Am Sonntag können die Miezen mit einem Sieg bei Vizemeister Bayer Leverkusen (Anwurf, 16 Uhr, Smidt-Arena) den Klassenerhalt perfekt machen. Spätestens aber am Mittwoch, 7. April, wollen die Miezen dann jubeln - und dafür sorgen, dass der Gegner Buxtehude mit einer Niederlage im Gepäck 600 Kilometer nachts auf deutschen Autobahnen zurücklegen muss.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort