Links oder Mitte? Völlig egal!

TRIER · Handball: Nachdem sie anfangs verletzt war, hat Maja Zrnec nun bei den Miezen Fuß gefasst - und ordnet auch heute gegen Zwickau alles dem Teamerfolg unter.

 Immer gut für überraschende Aktionen: Mieze Maja Zrnec (rechts, am Ball). Foto: Tri-Sign/MJC

Immer gut für überraschende Aktionen: Mieze Maja Zrnec (rechts, am Ball). Foto: Tri-Sign/MJC

Foto: Bjoern Pazen (BP) ("TV-Upload Pazen"

TRIER Normalerweise hat jeder Sportler eine Position, auf der er oder sie am liebsten spielt. Nicht so Maja Zrnec. "Ich weiß es wirklich nicht", lacht die 28-jährige Slowenin. Angefangen hatte sie ihre Karriere als Spielmacherin im zentralen Rückraum beim slowenischen Rekordmeister und zweifachen Champions-League-Sieger Krim Ljubljana. Aber irgendwann, spätestens als sie 2015 zum Bundesligisten Frisch Auf Göppingen kam, war sie dann Linksaußen. "Ich spiele dort, wo ich der Mannschaft am meisten helfen kann. Denn es geht nicht um mich, sondern um den Teamerfolg."Seit vergangenem Sommer ist die slowenische Nationalspielerin mit langjähriger Champions-League-Erfahrung in Trier. Der Start war alles andere als positiv: Nach ihrer Premiere im Miezen-Trikot, beim Pokalspiel in Bassenheim, zog sie sich gleich Anfang September im Training einen Mittelhandbruch zu, fiel drei Monate aus. Seit Dezember steht sie nun für die Miezen auf dem Feld. "Es läuft immer besser, aber noch bin ich nicht auf 100 Prozent. Aber zumindest von der Verletzung spüre ich nichts mehr", sagt Zrnec.Seither wechselt sie sich mit der Ungarin Dora Simon-Varga auf Linksaußen und als Spielmacherin ab, wobei die Slowenin eher häufiger auf der Außenbahn zu finden ist. "Das hängt natürlich von der Taktik ab, in Überzahl spielt Maja zum Beispiel in der Mitte", sagt MJC-Trainerin Cristina Cabeza, die von der Entwicklung der Slowenin ebenfalls angetan ist: "Das sieht von Spiel zu Spiel besser aus."Generell ist Zrnec positiv überrascht, wie gut die Miezen dastehen: "Ich hatte mich nicht so intensiv mit der Vergangenheit befasst, weil ich jemand bin, der lieber nach vorne schaut. Aber ich wusste, dass es letztes Jahr eng war. Und dass wir jetzt Dritter sind, ist eine tolle Bestätigung, dass wir im Training so hart arbeiten. Ich hoffe, es geht auch so weiter", meint die Slowenin vor dem heutigen Spiel gegen Zwickau (19.30 Uhr, siehe Info), dem ersten von zwei Heimspielen in Folge.Aber Zrnec weiß auch, dass es schnell mit der Herrlichkeit vorbei sein kann: "Acht Mannschaften liegen in der Tabelle gleichauf. Das ist super für die Liga, super für die Fans, wenn alles so ausgeglichen ist. Das ist anders als in Slowenien, wo vielleicht zwei Mannschaften auf Topniveau sind."Noch spricht Maja Zrnec lieber Englisch als Deutsch, arbeitet aber auch hart an ihren sprachlichen Fähigkeiten. Die Slowenin lebt in Trier, hat die Verletzungspause dazu genutzt, ihren B-Trainer-Schein in ihrer Heimat zu machen, zudem besitzt sie die Lizenz als Personal-Trainerin. Zrnec hat einen Vertrag für die laufende Saison, mit der Option, ihn um ein Jahr zu verlängern. Gerne würde sie in Trier bleiben, sich hier auch einen Job neben dem Handball suchen.Und wo läuft sie am heutigen Samstag gegen Zwickau zunächst auf - im Rückraum oder Linksaußen? Cabeza hüllt sich in Schweigen: "Da, wo die Trainerin sie aufstellt", lacht die Spanierin. Zrnec ist es egal, viel wichtiger ist ihr ein anderer Punkt: "Ich wünsche mir, dass heute wieder so viele Fans in die Arena kommen wie zuletzt. Das ist eine tolle Atmosphäre in Trier." GEGEN ZWICKAU DAS ERSTE VON ZWEI HEIMSPIELEN

Extra

(BP) Erst zu Hause gegen den Tabellenzwölften, dann ebenfalls in der Trierer Arena gegen Vorletzten: An den beiden kommenden Samstagen haben die Trierer Miezen die große Chance, den Angriff auf den Bundesliga-Aufstiegsplatz fortzusetzen. "Wenn wir so in der Abwehr stehen wie zuletzt beim souveränen Sieg in Herrenberg, dann sollten wir beide Spiele gewinnen", ist sich MJC-Trainerin Cristina Cabeza sicher. Heute (19.30 Uhr) erwartet der Tabellendritte die Mannschaft, gegen die es im Hinspiel ein dramatisches 31:31 gab - Zwickau glich mit der Schlusssirene aus. "Auch wenn die Sachsen im unteren Tabellendrittel stehen, sind sie gefährlich. Vor allem Zwickaus offensive Abwehr könnte uns Probleme bereiten", sagt Cabeza. Personell sieht es wieder etwas besser aus bei der MJC: Möglicherweise kann Torfrau Melanie Eckelt nach ihrer Bänderverletzung im Fuß wieder auflaufen, weiterhin fehlen wird die Rumänin Ramona Constantinescu. DJK/MJC Trier (Kader): Kockler, Eckelt (?) - Sattler, Zrnec, Petrovska, Greinert, Czanik, Simon-Varga, Müller, Houben, Weibelova, Welter

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