Miezen bleiben nach vierter Niederlage Tabellenletzter

Trier · Die Trierer Miezen haben auch ihr viertes Saisonspiel verloren und bleiben mit 0:8 Punkten Trabellenletzter der Frauen-Handball-Bundesliga.

Die Aufholjagd kam am Samstagabend in der Arena gegen die SG Bietigheim zu spät, der MJC fehlten Qualität, Ideen, Spielwitz und die Präzision im Angriff - am Ende des zweiten Heimspiels binnen vier Tagen stand ein 20:25 (8:14). Beste Trierer Torschützinnen waren Celine Michielsen und Franzi Garcia-Almenadaris mit je vier Treffern.

"Die Chancenauswertung war katastrophal. Wären alle hundertprozentigen Torgelegenheiten reingegangen, hätten wir mindestens ein Remis erreicht, wenn nicht sogar gewonnen. Da konnte man graue Haare bekommen", sagte Co-Trainerin Jana Arnosova, die allerdings ihr Team auch lobte: "Sie haben bis zum Schluss gekämpft." Das stimmt - allerdings hatte es den Anschein, als ob die Miezen noch Stunden hätten spielen können, ohne die Partie zu drehen, angesichts von vier verworfenen Siebenmetern und weiteren besten Chancen, die nicht im Tor landeten. Einzig positiv: Die Konkurrenz aus Göppingen, Bad Wildungen und Celle verlor ebenfalls ihre Spiele am Samstagabend.

In der ersten Hälfte gelangen den Miezen ganze sechs Feldtore - das die Partie "nur" 8:14 stand und noch nicht entschieden war, lag an den vielen individuellen Fehlern der wahrlich nicht überragenden Gäste, die es noch human mit der MJC meinten. Auf der anderen Seite hatte die letztjährige Bundesliga-Torschützenkönigin Katrin Schneider wie schon am Mittwoch gegen Blomberg (25:32) einen schwarzen Tag, erzielten in den ersten 30 Minuten kein Tor und vergab zwei Siebenmeter - nach 60 Minuten stand ein Treffer zu Buche.

Dass die Schwaben klar führten, lag auch daran, dass Zana Maric eiskalt alle Strafwürfe verwandelte und sechs ihrer insgesamt neun Tore (davon alle sechs Siebenmeter) schon vor dem Seitenwechsel markiert hatte. Zudem hatte Bietigheim dank Nationalspielerin Ann-Cathrin Giegerich (zwölf gehaltene Bälle) klare Vorteile auf der Torhüterposition. Trier war allerdings auch zu wenig durchschlagkräftig in Überzahlsituationen, generell fehlten im Angriff die zündenden Ideen gegen die zuvor sieglosen Bietigheimerinnen. Bis zum 6:7 in der 21. Minute war die Partie noch recht eng, dann zog die SG, die sich zudem sehr gut auf die zuletzt überragende Celine Michielsen eingestellt hatte, davon, ohne sich groß verausgaben zu müssen.

Und nach der Pause änderte sich erst einmal nichts: Trier verwarf seine Siebenmeter, war in der Abwehr zu weit von den Gegenspielerinnen weg - und es fehlten schlichtweg die Qualität und die Mittel im Angriff. Bietigheim zog auf 20:12 (45.) davon - und es drohte ein weiteres Debakel für die MJC. Eines konnten man den Gastgeberinnen aber nicht vorwerfen: fehlenden Kampfgeist. Selbst als alle Felle schon davon geschwommen waren, gaben sie nicht auf. Die Fans spürten plötzlich, dass vielleicht doch noch etwas geht, als die MJC vier Minuten vor Schluss auf 18:22 verkürzt hatte. Doch die Aufholjagd kam zu spät.

Am kommenden Samstag gastieren die Miezen in der zweiten DHB-Pokalrunde beim Zweitliga-Aufsteiger Herrenberg -vielleicht kann man dort je etwas fürs Selbstvertrauen tun. BP

DJK/MJC Trier: Kockler, Flöck - Michielsen (4/3), Sattler (1), Backhed (2), Mohr (0), Schneider (1), Houben (1), Czanik (1), Derbach (3), Struijs (3), Garcia-Almendaris (4)

SG Bietigheim: Giegerich, Wysosinska - Vlahovic (0), Maric (9/6), Mack (0), Eickhoff (3), Lorentsen (1), Ilyes (3), Jongenelen (2), Poulsen (0), Yttereng (3), Pielesz (3), Jorgensen (1), Malestein (0)

Schiedsrichter: vom Dorff/vom Dorff, Zuschauer: 600

Zeitstrafen: Trier: Czanik (4 Minuten), Houben, Derbach, Garcia/Bietigheim: Jorgensen (4 Minuten), Lorentsen, Ilyes, Poulsen, Malestein

Siebenmeter: Trier: 4/8 - Bietigheim: 6/6

Beste Spielerinnen: Garcia/Giegerich

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